Es ist April und der Gipfel des Predigtstuhls noch mal dick eingeschneit. Er strahlt in der kräftigen Frühlingssonne. Kleine Wölkchen fegen über den klarblauen Himmel. Ein tolles Schauspiel, dass sich mir durch das große Panoramafenster bietet während ich sachte gebettet auf einer beheizten Liege ruhe. „Bitte die Augen schließen“. Behutsam legt Michaela Lindner zwei kühle, feuchte Wattepads auf meine Lider. Auf mein gereinigtes Gesicht trägt sie gleichmäßig eine pflegende Maske auf. Im Hintergrund leise Musik.
Kosmetikliege statt Kinderbett
Michaela Lindner ist 25 Jahre alt und Gewinnerin des Gloria Awards 2017. Er ist so etwas wie der Oscar der Kosmetikbranche. Michaela hat ihn in der Kategorie Unternehmensgründung bekommen. Seit zwei Jahren hat sie ihr eigenes Kosmetikinstitut „Jungbrunnen“. Zwei Behandlungsräume auf rund 60 Quadratmetern in der elterlichen Ferienwohnanlage in idyllischer Lage von Bayerisch Gmain. Es sind die ehemaligen Kinderzimmer von ihr und dem älteren Bruder. Der Vater hat geholfen sie in ein stilvolles Studio nach Michaelas Plänen umzubauen. Dunkle Holzböden, feine Farbnuancen in ruhigen Erdtönen, Waschbecken in modernen Designs, echtes Kerzenlicht und viel Liebe zum Detail.
Leidenschaftlich wie die Mutter
Nah am Menschen arbeiten, das wollte Michaela Lindner schon immer. „Als Kind wäre Säuglingsschwester mein Traumberuf gewesen“, erinnert sie sich und massiert mit sanften Händen meine Stirn, die Wangen, das Kinn, Dekolleté und den Nacken. Dass sie zunächst die Tourismusschule in Kleßheim bei Salzburg besucht hat, lag nah. Schon Michaelas Großeltern vermieteten Gästezimmer in Bayerisch Gmain. Mutter Christiane hat den Betrieb übernommen und als Michaela und ihre Geschwister noch klein waren auf Ferienwohnungen umgestellt. Heute beherbergt Christiane Lindner Urlauber aus aller Welt, aus Deutschland, Italien, Frankreich, Russland, Japan. Die schätzen vor allem die aufmerksame Betreuung und den Service der 54-Jährigen.
So wie Christiane Lindner mit ganzer Leidenschaft Vermieterin ist, hat Tochter Michaela vom Tourismus auf Kosmetik umgeschwenkt und eine fundierte Ausbildung samt Massagespezifikationen in München absolviert. In der Wellnessabteilung der RupertusTherme Bad Reichenhall übertrug man ihr schnell die Teamleitung. „Das war eine Ehre, ich war ja erst Anfang 20“, erzählt Michaela. Aber der Traum war das eigenen Kosmetikstudio. Und als der Bruder Daheim auszog, wurde eben keine weitere Ferienwohnung eingerichtet, sondern das „Jungbrunnen“-Studio.
Testkundin inkognito
Nicht nur bei der Gestaltung der Räume hatte Michaela genaue Vorstellungen, auch ihr Konzept ist durchdacht. Sie bietet das klassische Portfolio an Behandlungen an und nimmt sich besonders viel Zeit für ihre Kunden. In ihrem Studio entschleunigen nicht nur das ruhige Ambiente, der Bergblick und die angenehme Privatsphäre, es klingelt kein Telefon, es stört niemand. Es sind auch ihr Fachwissen, das Haut-Gespür und die vielen kleinen Extras, die Michaela auszeichnen und ihr den Gloria Award 2017 beschert haben. Für die Teilnahme an Deutschlands wichtigstem Kosmetikpreis hat die 25-Jährige eine umfassende Bewerbungsmappe eingereicht. Die Jury machte verdeckte Testanrufe, schickte Mails und eine heimliche Testkundin nach Bayerisch Gmain. Deren Bewertung: 100 prozentige Zufriedenheit trotz anspruchsvollster Problemhaut.
Detoxen mit Alpensalz
Die Preisverleihung des Gloria Awards fand im Düsseldorfer Hilton statt. Anwesend waren die Crème de la Crème der Kosmetikbranche und rund 600 geladenen Gäste. Michalea Lindner war eine von nur zwei nominierten Bayerinnen. Wie bei der Oscar-Auszeichnung wussten die Kandidaten bis zum Schluss nicht, wer der Gewinner ist. Als Schauspielerin Stephanie Stumph die Laudatio in der Unternehmensgründung-Kategorie hielt und klar war, dass sie gewonnen hat, konnte Michaela es gar nicht fassen. „Ich war wirklich überwältigt“, sagt die junge Frau und widmete den Preis jeder Kosmetikerin. „Weil wir alle etwas bewegen wollen.“
Der Gloria Award zeigt Michaela Lindner, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen hat. Er motiviert, nicht stehen zu bleiben und weiter Ideen zu spinnen, etwa die Vergrößerung des Studios zu einem Day Spa. Bei ihrem Produktpartner „Gertraud Gruber“ wurde sie erst kürzlich eine ganz neu entwickelte Detoxbehandlung mit wertvollem Alpensalz eingelernt.
Alpensalz und AlpenSole
Bayerisch Gmain gehört zum Kurgebiet der Alpenstadt Bad Reichenhall, die bekannt für ihr mildes Klima und ihre natürlichen AlpenSole-Heilquellen ist. AlpenSole und auch das Alpensalz wird seit Jahrhunderten für die Atemwege, für Rückenleiden, Hautirritationen und sogar bei Stress und Erschöpfung erfolgreich eingesetzt.
Bildunterschrift (o.): Michaela Lindner bei einer entspannenden Behandlung. Foto: ©Kosmetik International Verlag/Oliver Langel
Den Standort im ländlichen Bayerisch Gmain hält die Jungunternehmerin für ideal, er zieht sogar Kunden aus Salzburg an. Auch die Feriengäste der Mutter profitieren vom Kosmetikinstitut unter demselben Dach. Ein paar Schritte über den Flur und das Treppenhaus können sie leger im Bademantel machen. „Ein derartiges Angebot hat man sonst eigentlich nur in einem Sternehotel“, sagt Michaela Lindner.
Zum Abschluss meiner Behandlung tupft sie noch eine pflegende Tagescreme auf mein Gesicht und ich schwelge wieder im Bergblick. Mit einer süßen Praline endet mein erholsamer Kurzurlaub.
(Quelle: Bayerisches Staatsbad Bad Reichenhall)
Weitere Informationen:
www.jungbrunnen-lindner.de
www.fewo-christiane.de
Titelbild: Michaela und Christiane Lindner. Foto: ©Kathrin Thoma-Bregar