Die beiden Adjektive der Firmenbezeichnung Edel und Stark“ (nicht zu verwechseln mit der einstigen TV-Kultserie edel&starck) sind beim Münchner Luxusautovermieter voll durchdachtes Programm. Die edelsten Automobil-Marken der Welt – von Aston Martin über Jaguar und Porsche bis hin zu Rolls Royce - sind hier zu mieten. Für einen Tag, eine Tour oder länger. Wer mag, kann zwischen Sportcars, Limousinen oder Cabrios wählen, je nach Anlass und Geldbeutel. Zum Traumauto gibt’s – falls gewünscht – auch den Chauffeur.
Die gebürtige Oberpfälzerin, Tochter eines Steuerberaters und einer Medizintechnischen Assistentin, studierte nach dem Abitur an der Uni München einige Semester Kommunikationswissenschaften. Im Jahr 1995 nahm sie als freie Mitarbeiterin bei einem Münchner Energieversorgungsunternehmen die Arbeit auf. Danach wechselte sie als Beraterin zur damaligen Luxusautovermietung Edel und Stark.
Manchmal gibt das berühmte Quäntchen Glück dem Leben eine andere Wendung. So auch bei Tina Peschel. Rasch erkannte sie die viel versprechende Marktnische der Vermietung von Edelkarosserien und kaufte den Markennamen Edel und Stark. Gleichzeitig nutzte sie den Kontakt zu einem Münchner Luxusauto-Freak. In dessen Garage standen etwa 80 Nobelkarossen im edlen Design und mit kraftvollen PS-Stärken. Dieses attraktive Nobelauto-Reservoir bildet den Stammfahrzeugbestand von Edel und Stark.
Welches war denn Ihre erste Begegnung mit einem Auto?
Mit 12 Jahren habe ich den Jaguar meines Vaters rückwärts an die Wand gefahren (lacht). Später habe ich dann aber richtig Autofahren gelernt.
Welche Automarken bieten Sie an?
Der kleinste Wagen ist der Porsche 911, der größte ist ein zweitüriger Sportwagen Sterling Moss von Mercedes Der immerhin satte 1,4 Mio. Euro kostet, wollte man ihn kaufen.
Kommen auch Frauen zu Ihnen ins Geschäft, um eine Nobelkarosse zu mieten?
(lacht) Nein, eher nicht. Bisher habe ich nur an eine einzige Dame ein Auto vermietet, und zwar einen Porsche Panamera. Sie wollte an die Côte d'Azur fahren. Den Wagen haben wir ihr an die Cote d´Azur geliefert!
Was könnten Sie sonst noch aus Ihrem Service-Nähkästchen plaudern?
Wir hatten einen Kunden, der wollte anstatt der üblichen schwarzen Ferrari-Felgen, pinkfarbene Felgen. Wir spritzten die Felgen ganz einfach um, der Kunde war's zufrieden. Oder: eine Dame beschwerte sich heftig über die Autoablage im Lamborghini. Ihr Nagellackfläschen, das sie dort abstellte, fiel um und verdarb den rechten Beifahrersitz. Ach ja, und da gab es eine Dame, die wegen ihres zu kurzen Rockes nicht in den Lamborghini Murciélago einsteigen konnte, weil der rechte Sitz einen zu tiefen Einstieg hatte. Für uns kein Problem, wir fuhren die Dame zum Hotel, wo sie sich entsprechend umzog ...
Warum mieten so wenig Frauen Luxusautos?
Na ja, da ist zum einen wahrscheinlich der Preis ein gewichtiger Hinderungsgrund. Wir vermieten Luxusautos ab 450 Euro pro Tag aufwärts und das endet etwa zwischen 45.000 bis 55.000 Euro pro Tag. Zum anderen – so vermute ich – könnten eher psychologische Gründe dahinter stecken. Vielleicht sind es innere Befürchtungen, mit solch noblen Luxusautos wie wir sie anbieten, nicht umgehen zu können. Andererseits lassen sich Frauen sehr wohl vom Design, der eleganten Innenausstattung und von der technischen Leistungsfähigkeit hoch preisiger Autos faszinieren. Nicht selten verschenken Frauen deshalb auch Gutscheine für Touren und Ausflüge, um ihrem Partner eine Freude zu bereiten,
Welches Auto fahren Sie denn persönlich am liebsten?
In der Stadt fahre ich einen 7er BMW, privat eher einen Golf. Die fahre ich beide privat, plus einen BMW Z8, den 7er nutze ich für lange Strecken und wichtige Termine. Einkaufen und Stall fahre ich dann doch eher mit dem Golf .
Was machen Sie in Ihre Freizeit?
Natürlich widme ich mich meiner Familie. Sie bedeutet mir sehr viel. Außerdem kickboxe ich, praktiziere Yoga und lese sehr gern. Um meine vier Pferde, kümmere ich mich so oft ich kann.
Also privat von 1 bzw. 4 PS und beruflich auf 300 PS?
(lacht) Ja, das ist richtig.
Gibt es Aufgaben, die Sie nicht so gerne machen?
Buchhaltung
Was ist Ihnen bisher besonders gut gelungen?
Mein 18-jähriger Sohn!
Haben Sie Vorbilder?
Meine Freundin, die es auf bewundernswerte Weise versteht, ihr schweres Schicksal zu meistern.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Sei wie du bist und sag, was du fühlst.
Würden Sie Ihren Beruf nochmals ergreifen?
Definitiv ja!
Wie beurteilen Sie die Zukunft des Autos, speziell für Luxusautos?
Es wird sich mit Sicherheit etwas ändern. Aber noch sehe ich keine Alternativen. Natürlich das Stichwort „Elektro-Auto“. Aber wie sieht das in der Praxis aus? So kostet zum Beispiel die Batterie für einen Elektro Sportwagen meines Wissens nach bis zu 15.000 Euro. Zum Aufladen einer Batterie benötigt man wieder Strom, d.h. das Stromproblem an sich wird mit Elektrobatterien auch nicht gelöst. Dennoch: es wird immer Menschen geben, die bereits sind, solchen Luxus zu bezahlen.
Das Interview führte Brigitte Karch
Weitere Informationen:
www.dagusta.de
www.edelstark.com
Bildtext: Tina Peschel
(Die Links wurden am 30.05.2011 getestet.)