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Adriana Adinolfi: „Ich bin mit Herzblut und Leidenschaft als Barista tätig“

18.11.2010

In Rosenheim als Tochter deutsch-italienischer Eltern geboren, machte sich die 27 Jährige vor rund acht Monaten mit ihrem mobilen „ADRIANA caffé catering” und Barista-Service beruflich selbstständig. Der mutige Schritt in die Selbstständigkeit erwies sich als genau richtig. Das Erfolgsgeheimnis der „bayerischen Römerin“ - wie sich Adriana Adinolfi schmunzelnd bezeichnet – liegt im Wesentlichen wohl darin begründet, dass sie ihren Beruf mit Herzblut und Leidenschaft ausübt. Das merken die Gäste und sind begeistert.

Welches Handwerkzeug bzw. welche Ausstattung benötigen Sie, um Ihren Beruf auszuüben?
Zunächst fällt natürlich mein Mini Cooper mit integrierter Mini-Kaffeebar als Blickfang ins Auge. Zugleich benötige ich einen ausgezeichneten Kaffee. Außerdem gehört eine erstklassige Siebträgermaschine dazu, und zwar ein so genannter Halbautomat. Des weiteren ist eine hochwertige Kaffeemühle unerlässlich, damit ich stets frisch gemahlenen Kaffee verwenden kann. Und schließlich komplettiert ein perfekter Wasserfilter meine Technik-Ausstattung.

Bitte erzählen Sie doch mal kurz, was man als Existenzgründerin beachten muss?
Erst einmal sollte man genau wissen, was man realisieren will. Dazu gehört ein handfestes Konzept und ein realistischer Finanzplan. Sehr wichtig ist auch gute Werbung. Man sollte keine Gelegenheit außer acht lassen, für sich und seine Qualitäten zu werben.
Neben sehr viel Arbeit sollte man sich auf gute, aber auch auf schlechte Zeiten einstellen. Dabei ist es wichtig, dass man Menschen um sich hat, auf die man sich verlassen kann, die einem helfen. Ehrgeizig bleiben und nie an sich zweifeln!

Wo haben Sie bisher seit Ihrer Selbstständigkeit gearbeitet?
Auf verschiedenen Messen, in einer Schönheitsklinik, bei Betriebsfeiern, in Autohäusern und bei Straßenfesten. Echt schön war es für mich, als ich an einer Benefiz-Veranstaltung des Klosters St. Gabriel teilnehmen durfte. Die erzielten Spenden gingen an ein Kinderspielplatzprojekt.

Eine vielleicht indiskrete Frage: Können Sie von Ihrer Arbeit leben?
Mal besser, mal schlechter. Aber insgesamt: ja.

Rückblickend: würden Sie sich nochmals selbstständig machen?
Da kann ich nur ein doppeltes „Ja-Ja“-sagen. Die Entscheidung, mich selbstständig zu machen, würde ich immer wieder treffen.

Sie haben sich beim BEST CONCEPT-Wettbewerb angemeldet? Warum? Was erhoffen Sie sich von Ihrer Teilnahme?
Ich finde es großartig, dass ich am Wettbewerb teilnehmen durfte. Ich erhoffe mir dadurch vor allem neue Kontakte zu interessanten Menschen.

Welche Kaffee/Kaffeespezialität trinken Sie am liebsten?
Espresso, aber er muss leicht nussig-aromatisch schmecken. Außerdem liebe ich cremigen Cappuccino so wie er in Italien getrunken wird.

Was mögen Sie an der italienischen Kaffeekultur besonders?
Das Flair italienischer Kaffeebars, den wunderbaren, vielfältigen Geschmack und die spezielle Art der Zubereitung.

An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit? Bzw. gibt es neue Projekte? Visionen?
Ja, ich habe neue Ideen. Das Projekt ist jedoch noch nicht spruchreif, wird deshalb auch nicht verraten (lacht schelmisch).

Was raten Sie jungen Frauen, die sich selbstständig machen wollen?
Wenn man im Leben merkt, dass einem etwas nicht passt, dann muss man das ändern. So ist es jedenfalls mir ergangen. Das kann ich anderen Frauen auch nur raten. Man muss den Mut haben, auf jeden Fall seine Ideen und Vorstellungen auszuprobieren. Man muss es machen! Dazu gehört natürlich auch ein Konzept und einen Finanzierungsplan zu erstellen. Wichtig ist vor allem, dass man weiß, wohin man will, in welche Richtung man gehen will. Man muss aber auch wissen, dass man dabei oft auf sich alleine gestellt ist!

Finden Sie noch Zeit, sich weiterzubilden?
Ja, das gehört zum Selbstständigsein. Demnächst werde ich mich direkt vor Ort mit der Wiener Kaffeehauskultur befassen.

Denken Sie daran, mal eine Familie zu gründen?
Na klar doch. Und das Baby kommt vorne in die Tasche und begleitet mich. Der Vater muss ans Steuerrad – das ist alles eine Frage der Organisation (lacht herzhaft).
Das Interview führte Brigitte Karch

Weitere Informationen:
email: adriana_adinolfi@yahoo.it

Bildunterschrift: Adriana Adinolfi