
"Meiner Überzeugung nach ist dieses Jahrhundert, das Jahrhundert der Frauen und ich hoffe sehr, dass ´Karriere´, in welcher Form Frauen sie auch immer gerne umsetzen möchten, nicht aufgehalten werden. Jetzt muss nochmals ganz intensiv daran gearbeitet werden, dass durch die unterschiedlichen Modelle (Horte, Ganztagsschulen, Tagesmütter etc.) die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und vielleicht auch für Männer ermöglicht wird. Sollte dies dann immer noch nicht zu einer höheren Einbindung der gut ausgebildeten Frauen in die Wirtschaft führen, müssen wir uns möglicherweise auch noch etwas intensiver mit anderen Fragen befassen. So zum Beispiel ob vielleicht der hohe Freizeitanspruch und die Gestaltung der Freizeit, die ja heutzutage schon bei manchen in Stress ausartet, dem Kinderwunsch von Paaren entgegen steht."
Ingrid Hofmann ist nicht nur geschäftsführende Gesellschafterin ihres eigenen Unternehmens, HPL, sondern wurde im Dezember 2003 als einzige Frau in das Präsidium der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) gewählt und ist Vizepräsidentin des Bundesverbands Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA). Sie erhielt 2002 den Vogue Business Award und wurde zudem "Unternehmerin des Jahres 2002". Im November 2006 wurde Ingrid Hofmann mit der Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft ausgezeichnet.
Besonders die Themen rund um "Frauen und Karriere" haben es Ingrid Hofmann angetan: "Nach wie vor stehen die meisten Frauen vor der Frage: Familie oder Beruf? Ich wollte den Frauen in meiner Firma immer die Möglichkeit zu beidem geben." Dafür unterstützt Hofmann ihre Mitarbeiter mit kreativen Arbeitszeitmodellen. Frau Hofmann geht es dabei nicht darum, den Familien die Mutter zu entziehen, sondern um eine Gleichstellung von Männern und Frauen in der Arbeitswelt, den Frauen eine Möglichkeit zu geben, nicht die Rolle am Herd übernehmen zu müssen, sondern Karriere und Familie in Einklang zu bringen
Dass Familie und Karriere im Beruf sich nicht widersprechen, zeigt Hofmann auch mit ihrer eigenen Erfolgsgeschichte. HPL besteht vier Jahre, als Hofmanns Tochter Sonja geboren wird. Schon nach vier Wochen kehrt die Chefin zurück an ihren Arbeitsplatz - mit dem Baby, das sie im Büro versorgt. Mittlerweile macht sich die Unternehmerin auch für die Frauen außerhalb ihrer Firma stark. Im BDA macht sie sich unter anderem für die Themen Chancengleichheit und
Vereinbarkeit von Familie und Beruf stark: "Ich wünsche mir, dass wir immer mehr Unternehmen davon überzeugen können, dass es für Firmen auf Dauer ´lebensnotwendig´ ist, eine faire Zusammensetzung aus Frauen und Männern, jüngeren und älteren Mitarbeitern zu beschäftigen," so die Unternehmerin.
Dennoch sieht sich Hofmann nicht als zweite Alice Schwarzer: "In meinem Unternehmen besteht die Stammmannschaft bereits zu zwei Dritteln aus Frauen, davon wiederum die Hälfte Mütter. Einstellungskriterien wie auch die Fördergründe sind jedoch nach wie vor die Qualifikationen, berufliches Engagement und der unbedingte Wille, sich selbst weiterentwickeln zu wollen."
Weitere Informationen:
www.hofmann-personalleasing.de
Hintergrund:
HPL Hofmann Personal-Leasing GmbH, Nürnberg, gehört zu den größten deutschen Zeitarbeitunternehmen mit 59 Niederlassungen in Deutschland, sowie Tochterfirmen in Österreich, England und Tschechien. Das Unternehmen beschäftigt etwa 8000 Mitarbeiter und erzielte in den letzten beiden Jahren Wachstumsraten von 20 Prozent. 2006 schaffte es HPL auf Platz 19 in die Liste der 500 wachstumsstärksten Unternehmen Europas. Und auch für dieses Jahr strebt Ingrid Hofmann eine zweistellige Umsatzsteigerung an. Das Unternehmen plant bis 2010 die Nr. 1 für mindestens 1.000 namhafte Unternehmen zu werden und damit mindestens 10.000 Mitarbeiter zu beschäftigen.
(Der Link wurde am 27.02.2007 getestet.)