Dresden. – Repräsentantinnen der Initiativen „Wolkennadel“ sowie „Sternenzauber & Frühchenwunder e.V.“ überreichten am 29. September den Hebammen des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden mehr als 300 liebevoll und individuell gestaltete Handarbeiten. Sie ergänzen die persönliche und einfühlsame Begleitung der Eltern, die aufgrund einer Fehlgeburt in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe betreut werden. Zusammen mit den von den Hebammen geschaffenen Erinnerungen – unter anderem ein Fußabdruck und ein Foto – helfen diese Spenden den Eltern beim Abschiednehmen und der Bewältigung ihrer Trauer.
[caption id="attachment_11056" align="alignright" width="300"]
Mit großer Hingabe, Liebe zum Detail und großem handwerklichen Geschick schaffen die Frauen Dinge, die den Eltern tot Geborener helfen, die ersten schweren Tage nach dem Verlust durchzustehen. Foto: © Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer[/caption]
Beispielsweise dienen individuell gefertigte Deckchen dazu, tot zur Welt kommende Kinder einzuwickeln. Auf Wunsch werden ihnen zudem gespendete Schmetterlinge mitgegeben, während die Eltern einen zweiten, gleich gestalteten mit nach Hause nehmen können. - Auch für die Hebammen, Ärztinnen und Ärzte bleibt es eine Ausnahmesituation, wenn sie Mütter behandeln, die nach einer Fehlgeburt stationär behandelt werden müssen oder deren Kinder im Uniklinikum tot zur Welt gekommen sind. Im Rahmen des Klinikalltags reichen der persönliche Kontakt und tröstende Worte selten aus, um die Trauer zu lindern. „Es ist uns sehr wichtig, dass sich die Eltern würdevoll von ihren ‚Sternenkindern‘ verabschieden können“, sagt Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Die Frauen, die im Rahmen der Initiativen „Wolkennadel“ sowie „Sternenzauber & Frühchenwunder e.V.“ aktiv sind, schaffen zum Teil bereits seit zehn Jahren eine große Vielfalt an Dingen, die dazu beitragen, dieses Abschiednehmen würdig zu gestalten und dauerhafte Erinnerungen zu schaffen.
Erst eine vor gut zehn Jahren erfolgte Änderung des Personenstandsgesetzes bietet einen Rahmen dafür, dass tot geborene Kinder mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm einen standesamtlich eingetragenen Namen erhalten und damit auch auf einem Friedhof bestattet werden können. Auf diese Weise erhalten die vom Verlust eines solchen Babys betroffenen Familien einen Ort zur Erinnerung und Trauer. Um die neuen Möglichkeiten würdevoll auszugestalten, hatte sich 2006 der „Sternenkinder Dresden e.V.“ unter Federführung des Dresdner Uniklinikums gegründet, der ein Jahr später die erste Trauerfeier für diese Kinder auf dem Neuen Katholischen Friedhof ausrichten konnte.
„Es ist schön, die Möglichkeit zu haben, den Eltern in schweren Stunden etwas Trost zu spenden oder den Klinikalltag in dieser Situation etwas erträglicher gestalten zu können. Die Rückmeldungen der Betroffenen, mit denen wir direkten Kontakt hatten, waren für uns überwältigend und wertvoll zugleich. Denn so konnten wir nach den Wünschen der Mütter und Väter etwas Schönes zaubern. Auch das Feedback vom Kreissaal des Uniklinikums freut uns sehr und animiert uns, so vielen zu helfen wie uns möglich ist“, sagt Jana Schwarzer, die gemeinsam mit Kinga Schmid im April dieses Jahres die Initiative „Wolkennadel“ ins Leben gerufen hat.
(Quelle: Uniklinik Dresden)
Weitere Informationen:
www.uniklinikum-dresden.de/gyn
Titelbild: Die Hebammen Romy Burkhardt (links) und Anett Dietel (2.v.r.) freuen sich gemeinsam mit Oberarzt PD Dr. Cahit Birdir über die Spenden von Jana-Schwarzer (2.v.l.) und Melanie Bähr (rechts). Foto: © Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer