Brikada - Magazin für Frauen

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Quedlinburger Stiftskirche zeigt Sonderausstellung „Der Klang der Frauen“

16.05.2014

Gesang und Musik prägten das geistliche Leben des hochadeligen Frauenstifts im Mittelalter und gaben Tag und Jahr Rhythmus und Struktur. Was bereits vor 1000 Jahren und für viele Jahrhunderte beinahe täglich in der Stiftskirche zu hören war, erschließt sich für heutige Besucher nicht mehr. Das wird sich in der Sonderausstellung ändern. Die reichen musikalischen Zeugnisse des 11. und 12. Jahrhunderts werden mit modernen Mitteln aufbereitet und hörbar gemacht.



Kirche Bildtext (l.): Quedlinburg Stiftskirche St. Servatii



Ein Glücksfall ist das Quedlinburger Antiphonar aus dem 11. Jahrhundert, das heute in Berlin aufbewahrt wird und für die Ausstellung an seinen historischen Ort, die Stiftskirche, zurückkehrt. Es ist eine der frühesten vollständig erhaltenen Musikhandschriften einer geistlichen Gemeinschaft. Die einzigartige Ausstellung versteht sich als Beitrag zum 20jährigen Jubiläum der Verleihung des UNESCO-Welterbestatus an Quedlinburg.

Bildtext (Abb.o.): Das Quedlinburger Antiphonar entstand in der ersten Hälfte des 11. Jh. und ist eine der wichtigsten Musikhandschriften der Gotik. Was bereits vor 1000 Jahren beinahe täglich im Dom zu hören war, erklingt mehr als 800 Jahre später wieder am originalen Ort: der Gesang des Frauenstiftes von Quedlinburg. Nur für wenige Wochen kehrt die Handschrift aus Berlin kommend in die Stiftskirche St. Servatii zurück.

 

Die Handschrift wurde speziell für die Bedürfnisse Quedlinburgs konzipiert und spiegelt die Ordnung des Kirchenjahres im Frauenstift. Die Gesänge erklangen zu den Stundengebeten im Hohen Chor der Kirche, wo sich die Frauen täglich versammelten. Durch das Antiphonar sind einzigartige Einblicke in das musikalische Leben der Stiftsfrauen möglich.

Neben der Präsentation der mittelalterlichen Werke werden die originalen Gesänge, neu eingesungen durch professionelle Musiker, an Medienstationen in der Stiftskirche zu hören sein.

Wann und wo? Am Samstag 31. Mai 2014, um 18 Uhr – Quedlinburg, Stiftskirche St. Servatii

Was? Zu Gehör kommen: "Das Quedlinburger Antiphonar – Musik aus der Zeit berühmter Mittelalter-Handschriften", wie etwa die der Hildegard von Bingen, den Cantigas de Santa Maria oder dem Llibre Vermel de Montserrat. Auf den Musikinstrumenten des Mittelalters.

Wer? Es spielt die Capella Antiqua Bambergensis mit den Solisten: Arianna Savall (Barcelona, Gesang/Harfe/Lyra) und Petter Udland Johansen (Oslo Gesang/Hadringfele).

Vorverkauf : Domschatz Quedlinburg Tel.: 03946 – 709900
Quedlinburg Information QTM: 03946 – 905624
oder unter www.capella-antiqua.de

Weitere Informationen:
www.die-domschaetze.de
www.cab-artis.de

Titelbild: Capella Antiqua Bambergensis mit den Solisten Arianna Savall (3.v.l., Barcelona, Gesang/Harfe/Lyra) und Petter Udland Johansen (2.v.l., Oslo Gesang/Hadringfele)