
Begrüßenswert ist daher die neue Auflage von „Die 100 schönsten Märchen der Brüder Grimm“ im Verlag Urachhaus. Sie hält sich an den Text der siebten Auflage der Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm aus dem Jahre 1857. Rechtschreibung und Zeichensetzung hat der Verlag an die aktuellen Regeln angepasst. Dankenswerterweise wurden auch weniger bekannte Märchen wie „Das Dietmarsische Lügenmärchen“ und „Das Mädchen ohne Hände“ mit aufgenommen. Aber schade, dass „Der Frieder und das Catherlieschen“ auf der Strecke blieben.
Das eigentliche Verdienst dieses Bandes liegt in den Aquarellen, Schattenrissen und Vignetten von Daniela Drescher. Die Maltherapeutin und weltbekannte Illustratorin von Kinderbüchern hat die Märchen märchen- und zauberhaft in traumverlorene und dennoch wirklichkeitsnahe Bilder umgesetzt. Kinder werden begeistert sein.
brikada-Bewertung: Einfach schön. – Wären die Märchen heute geschrieben, hätten sich Moralapostel vom Dienst über die nicht wenigen „politischen Unkorrektheiten“ aufgeregt und aufgeplustert. Es lohnt sich also auch für Erwachsene, mal wieder im Märchenbuch zu blättern.
Doris Losch
„Die 100 schönsten Märchen der Brüder Grimm“ mit Bildern von Daniela Drescher, 344 Seiten Halbleinen, Euro 25,00, ISBN 978 3 8251 7823 9, erschienen im Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus, Stuttgart.