
Zwar überlebt Sötje das Schiffsunglück, doch als Kapitän hat er alles verloren – auch seinen Ruf. Lohnt es sich noch, weiterzuleben? Doch bevor er alles aufgibt, auch seinen Lebensmut, muss er in der Hafenstadt Glückstadt eine Schuld begleichen. Die verschlungenen Wege zum Ziel zeichnet die Autorin einfühlsam auf.
Und natürlich: ganz ohne zart-angedeutetes Herzflimmern zwischen Hauke Sötje und der zweiten Hauptfigur Sophie, Tochter eines Glückstädter Bürgers, geht es nicht ...
Mit „Anmerkungen zu Wahrheit und Fiktion“ gibt Antje Marschall bereitwillig Auskunft, welche Fakten historisch belegbar sind und welche geschilderten Begebenheiten romanhaft ergänzt wurden.
brikada-Bewertung: Die Spurensuche nach dem Hauptübeltäter ist geschickt eingebettet in zwei parallele Handlungsabläufe. Die Autorin versteht es, unaufgeregt und dennoch spannungsreich beide zu trennen und zusammenzuführen. Aufschlussreich sind sozialkritische Anmerkungen über das beginnende Industriezeitalter um 1900. In diesem Zusammenhang geht es um die Zukunft der Heringsfischerei und um konkurrierende Werften. Auch überzeugte Landratten dürften von dem Krimi äußerst angetan sein.
Brigitte Karch
Leserbewertung:
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Anja Marschall: „Fortunas Schatten“, Taschenbuch, 288 Seiten, 12,95 Euro, ISBN 978-3-940855-32-9, erschienen im Dryas Verlag, Mannheim.