Die 1980 in Boston geborene „East-Coast-Jüdin“ Sarah Glidden nahm 2007 an einer Birth-Right-Reise durch Israel teil. Birth-Right-Reisen geben jungen Jüdinnen und Juden aus aller Welt Gelegenheit, Israel kennenzulernen. Sie werden vom Staat Israel und von Spendengeldern finanziert.
Die Amerikanerin kannte Israel nur aus US-Medien –„Sie betreiben meistens Schwarz-Weiß-Malerei und polarisieren“ - und war plötzlich mit der Realität konfrontiert. Sie begann am Abflughafen, als ein alter Jude beim Anblick eines herrenlosen abgestellten Koffers in Panik geriet.
In Israel erwartete Sarah Glidden eine Achterbahn der Gefühle. „Das zweidimensionale Bild, das ich aus den Medien kannte, verwandelte sich in ein dreidimensionales“. Dieses Bild brachte sie während der gesamten Reise täglich in Zeichnungen und Skizzen zu Papier. Eine stoffliche Überfülle.
Die junge Reisegruppe besucht die Golanhöhen, den See Genezareth, Tel Aviv, fährt in die Wüste, gerät in einen karnevalistischen Purim-Umzug, spricht mit israelischen Soldaten, besucht Jerusalem, Yad Vashem. Beeindruckend ist Gliddens Wille, die Geschichte – die sie unvermittelt in ihren tollen Zeichnungen lebendig werden lässt – von den alten Ägyptern bis in die jüngste Vergangenheit objektiv und mit viel Skepsis zu beurteilen.
brikada-Bewertung: Graphic Novel-Fans müssen das Buch haben.
Doris Losch
Leserbewertung:
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Sarah Glidden: “ Israel verstehen – in 60 Tagen oder weniger“, Graphic Novel, Hardcover, 210 Seiten, ISBN 978 3 86201, 24,95 Euro, erschienen in der Panini Verlags GmbH, Stuttgart.