Brikada - Magazin für Frauen

Brikada

Filmmuseum München zeigt Filme der Fotografin Herlinde Koelbl

19.05.2008

Herlinde Koelbl zählt seit Jahren zu den bekanntesten deutschen Fotografinnen. Ihr Werk zeichnet sich vor allem durch Langzeitprojekte aus, welche sie seit den siebziger Jahren mit großem Erfolg umsetzt. Dabei greifen die thematisch geschlossenen Zyklen unterschiedlichste Lebenssphären
auf, sei es das politische Porträt in "Spuren der Macht” (1999), die Milieustudie in "Feine Leute” (1986) oder "Das deutsche Wohnzimmer” (1980), das Künstlerporträt in "Im Schreiben zu Haus” (1998) oder Geschlechterspezifisches in "Starke Frauen” (1996) und "Männer” (1984).

In der Langzeitstudie "Spuren der Macht” interviewte und fotografierte sie von 1991 bis 1998 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Ihre Filme dagegen gilt es erst zu entdecken.

In "Goldmund" erzählen Frauen und Männer, Junge und Alte, Weiße und Schwarze, verschiedene Nationen in einer Soundcollage von ihren privaten Träumen und Machtvorstellungen, die das Wort "Geld" bei ihnen auslöst. "Heutzutage kaufen viele Leute mit dem Geld, das sie nicht haben, Sachen, die sie nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen. Anonymisiert, nur durch ihre Münder abgebildet, schwelgen die Porträtierten im gedachten Überfluss, offenbaren ihre Begierden, ihre Sehnsüchte, die sie mit Geld befriedigen könnten und wie dessen Besitz ihnen Ansehen und Macht verleihen würde." (Herlinde Koelbl)

Das Filmprogramm:
"Spuren der Macht – Joschka Fischer. Die Verwandlung des Menschen durch das Amt" (58 Minuten). "Rausch und Ruhm. Pop-Literat Benjamin von Stuckrad-Barre" (44 Minuten) und "Goldmund" (Video-Installation, fünf Minuten).
Das Filmprogramm begleitet die Ausstellungen "Haare” im Museum Villa Stuck und "Here, There, Everywhere” in der Galerie Dany Keller. Herlinde Koelbl ist anwesend.

Weitere Informationen: Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Kartenvorbestellungen sind
unter Tel. (089) 233-24150 möglich.

Bild: Aus der Video-Installation "Goldmund". Foto: Filmmuseum München