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Mit dem Ende von Quelle endet auch das Lebenswerk von Grete Schickedanz

26.10.2009

Grete Schickedanz übernahm nach dem Tode ihres Mannes, Dr. Gustav Schickedanz, 1977 die unternehmerische Verantwortung. Im gleichen Jahr kann Quelle den international renommierten Mode-Designer Heinz Oestergaard dafür gewinnen, Quelle-Mode zu entwerfen.

In den Jahren zuvor war es dem erfindungsreichen Ehepaar gelungen, den fränkischen Familienbetrieb zum führenden Versandhandelsgeschäft zu entwickeln. Mit dieser Geschäftsidee hatten beide ein Handelskonzept aufgebaut, das nicht nur wegweisend für das Unternehmen war sondern zugleich auch einen Wandel in der ganzen Handelsbranche darstellte.

Im Jahr 1993 zieht sich Grete Schickedanz nach 66-jähriger erfolgreicher Berufstätigkeit aus dem Unternehmen zurück und verstirbt am 23. Juli 1993 im Alter von 82 Jahren.

Grete Schickedanz prägte auf unnachahmliche Weise die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Bundespräsident Roman Herzog würdigte die Unternehmerin einmal mit: "Ihr eindrucksvoller Lebensweg vom kaufmännischen Lehrling zur Chefin eines der größten und traditionsreichsten deutschen Unternehmen zeigt, was Leistung und Liebe zum Beruf vermögen."

Quelle-Kurz-Chronologie:
1927 Gründung des Versandhandels Quelle durch Dr. Gustav Schickedanz.
1934 Quelle verfügt über rund 250.000 Kundenadressen
1942 Heirat von Grete Lachner und Dr. Gustav Schickedanz
1945 Nach dem Krieg sind das Quelle-Gebäude und die Kundenkartei vernichtet. Die Alliierten verwalten das Unternehmen als Treuhand. Dreijähriges Berufsverbot für Gustav Schickedanz.
1946 baut Grete Schickedanz ein Textilgeschäft in Hersbruck bei Nürnberg auf.
1954 bringt das Unternehmen den ersten "echten" Hauptkatalog heraus. Neu im Sortiment sind damals beispielsweise Möbel, Gartengeräte, Autozubehör, Fahrräder und der erste Elektroherd.
1985 Der erste deutsch-ungarische Versandbetreib wird in Budapest unterzeichnet.
2009 Anfang Juli erscheint der letzte Quelle-Katalog unter dem Titel "Tausend Wünsche. Eine Quelle" (siehe Abbildung).

Der Grund für das Aus von Quelle begründete der Insolvenzverwalter der Arcandor-Gruppe damit, "dass sich trotz intensiver Verhandlungen kein Investor für die Quelle gefunden hat". Die bayerische Staatsregierung arbeitet nun an einem Strukturprogramm für die Region Nürnberg/Fürth-