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Deutschland ist Fairtrade-Blumen-Weltmeister

24.01.2013

Sie schreiben Erfolgsgeschichte – Rosen mit dem Fairtrade-Siegel. Seit ihrer Einführung 2005 stiegen die Absätze kontinuierlich. 2012 brach alle Rekorde. Erste Hochrechnungen ergeben ein Plus von über 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf gut 260 Millionen Stiele – ein Marktanteil von knapp 20 Prozent. Damit ist Deutschland weltweit Marktführer im Absatz von Fairtrade-Rosen.

Vor allem in Ostafrika profitieren immer mehr Beschäftigte von Fairtrade. Sie erhielten alleine über den deutschen Markt rund 1,5 Mio. Euro Fairtrade-Prämie: „Im letzten Jahr konnte ich in Kenia selbst erleben, was Empowerment bei Fairtrade bedeutet“, sagte Heinz Fuchs vom Evangelischen Entwicklungsdienst – Brot für die Welt. „Feste Arbeitsverträge und Arbeitnehmerschutz sind etabliert. Die Arbeiter entscheiden selbständig, wie Fairtrade-Prämiengelder eingesetzt werden. Das führt zu einer einzigartigen Verantwortungsübernahme der Arbeiter auf den Plantagen“, so der TransFair-Vorstandsvorsitzende Fuchs weiter. Das Zertifizierungsunternehmen FLO-Cert kontrolliert unabhängig und regelmäßig, dass die Fairtrade-Standards eingehalten werden.

Auf 50 Plantagen weltweit werden unter Fairtrade-Bedingungen Blumen gezüchtet. Die wichtigsten Anbauländer für den deutschen Markt sind Kenia und Äthiopien. 2012 wurden weitere Plantagen Fairtrade-zertifiziert.

„Die meisten Fairtrade-Rosen werden nach wie vor in Supermärkten vertrieben“, erklärte Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair. Auch im Fachhandel wächst die Bedeutung fairer Blumen.

Die aktuelle Studie des Evaluierungsinstituts der Uni Saarbrücken, CEval, belegt, dass Fairtrade die Armut in den ländlichen Regionen abbaut: Fast 85 Prozent der Arbeiter der untersuchten Fairtrade-Blumenplantagen haben einen festen Arbeitsvertrag, im Gegensatz zu unter 20 Prozent bei der konventionellen Vergleichsplantagen. Die Beschäftigten sind zudem deutlich besser über Arbeitnehmerrechte informiert als die Vergleichsgruppe. Von den Prämienprojekten profitiert oft die ganze Region. So führen beispielsweise Investitionen in die lokale Infrastruktur indirekt zu allgemeinen Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitswesen.

„Meine Kinder können dank Fairtrade in die Schule gehen und erhalten eine gute Ausbildung“, sagte Ann Chepkirui Rotich, die als Rosenpackerin auf der Fairtrade- Rosenfarm Chemirei im kenianischen Kericho arbeitet. Drei ihrer vier Kinder besuchen eine Grundschule, die mit Fairtrade- Geldern auf- und ausgebaut wurde. Die älteste Tochter geht auf ein Internat. „Dies kann ich mir nur leisten, weil Fairtrade einen Teil der Gebühren mitfinanziert“, so die 38-Jährige.

Weitere Informationen:
www.fairtrade-deutschland.de
(Der Link wurde am 24.01.2013 getestet.)

Bildtext: Rosenpflückerin von Fairtrade-zertifizierten Blumenfarm in Kenia. Foto: Hartmut Fiebig