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LWL: Am Barbaratag Zweige schneiden

04.12.2012

In den Berichten der Volkskundlichen Kommission beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ist auch von Forsythien, Pflaume, Apfel, Weißdorn, Birne, Kastanie, Mandel oder Pfirsich die Rede. „Einer alten Tradition zufolge werden die Zweige am 4. Dezember, dem Barbaratag, abgeschnitten und in einem beheizten Raum in eine Vase gestellt, in der Hoffnung, dass sie an Weihnachten blühen“, so die LWL-Kulturwissenschaftlerin Evelyn Hammes.
Vor allem Kinder waren gespannt, wie sich ihre Äste entwickelten, denn die blühenden Zweige galten als Glücks- und Ernteorakel, wie der Bericht aus dem Jahr 1959 eines Zeitzeugen aus Sundern (Sauerland) zeigt.

Aus dem Kreis Paderborn und aus Dortmund hingegen liegen Quellen vor, die auf eine romantischere Art der Vorhersage abzielen. Hier galten die Barbarazweige als Liebesorakel: „Barbarazweige im Hause bringen Glück, sagt der Volksmund. Den jungen Mädchen sollen sie bedeuten, daß sie im kommenden Jahr den Gefährten fürs Leben finden!“

Historisch gesichert ist die Existenz der Heiligen Barbara nicht. Der Legende nach wurde sie im 3. Jahrhundert in Nikomedien im nördlichen Kleinasien (heutige Türkei) geboren und bekannte sich gegen den Willen ihres Vaters als junge Frau zum Christentum. Zur Strafe wurde sie in einem Turm gefangen gehalten und schließlich von ihrem Vater enthauptet. Die Legende ist in verschiedenen Versionen überliefert und mit vielen, teilweise grausamen Details versehen.
(Quelle: LWL)

Weitere Informationen:
www.lwl.org
(Der Link wurde am 04.12.2012 getestet.)

Bildunterschrift (l.): Kirschblüten an Weihnachten sollen Glück bringen. Foto: LWL-Archiv/Theo Klein-Happe. (r.): Denkmal der heiligen Barbara in Hörstel-Bevergern im Kreis Steinfurt. Foto: LWL-Archiv/Erich Brune