Bisher gingen Ökonomen davon aus, dass beide Partner auch gleichermaßen davon profitieren. „Diese Annahme ist nicht richtig“, sagt die Bamberger Sozialwissenschaftlerin Susanne Elsas. „Wer mehr einzahlt, zieht auch den größeren Nutzen aus dem gemeinsamen Einkommen.“ Das ist das Ergebnis ihrer kürzlich veröffentlichten Studie auf Basis von Daten der Langzeiterhebung „Sozio-oekonomisches Panel“ (SOEP).
Susanne Elsas hatte untersucht, wie Paare ihr Einkommen teilen. Rund zwei Drittel der befragten Paare (68 Prozent) hatten ein gemeinsames Konto, über das beide Partner gleichermaßen verfügen konnten. Trotzdem zeigte sich ein Ungleichgewicht: Verglichen mit ihrem jeweiligen Partner waren die Befragten umso zufriedener mit dem Haushaltseinkommen, je größer ihr Beitrag dazu war. „Offenbar wird die Verwendung des Einkommens den Präferenzen des besser verdienenden Partners angepasst“, sagt Susanne Elsas. Die Vermutung der Sozialwissenschaftlerin: „Zwischen den Partnern gilt möglicherweise die stillschweigende Übereinkunft, dass derjenige, der mehr Geld zum Haushaltseinkommen beiträgt, auch weiter reichende Rechte daran hat."
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