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Diakonisches Werk: Schuldenreport 2009 vorgestellt

14.06.2009

Dem von Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, Paritätischem Wohlfahrtsverband, Rotem Kreuz und Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin zufolgte vorgestellten Schuldenreport 2009 entfallen rund 60 Prozent der Schulden von Verbrauchern auf rückständige Kredite. Die sechs Herausgeber fordern außerdem eine verantwortliche Kreditvergabe und Anstrengungen, um die Finanzkompetenz von Verbrauchern zu verbessern.

Banken in finanziellen Schwierigkeiten bekommen derzeit milliardenschwere Unterstützung durch Steuergelder. Die Wirtschaftskrise trifft jedoch auch viele Verbraucher. Ihnen droht Arbeitslosigkeit, laut Schuldenreport der häufigste Auslöser für Überschuldung. Doch obwohl Banken staatliche Hilfen erhalten und günstig an Geld kommen, bitten sie Verbraucher in wirtschaftlicher Not ohne Rücksicht zur Kasse.

Der Zeitschrift Finanztest zufolge geben viele Banken die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank nicht an ihre Kunden weiter. Sie streichen so schätzungsweise 1,3 Mrd. Euro als Gewinn ein. Manche Geldhäuser haben sogar ihre Dispozinsen erhöht: So hob die Berliner Sparkasse den Zins von 13,5 auf 14,5 Prozent an.

Vor diesem Hintergrund fordern die sechs Herausgeber des Schuldenreports als
Sofortprogramm von der Kreditwirtschaft:
- die Senkungen der Leitzinsen an die Verbraucher weiterzugeben,
- flexibel auf kurzfristige finanzielle Engpässe ihrer Kunden zu reagieren, zum Beispiel durch verlängerte Zahlungsaufschübe (Stundungen) und den Verzicht auf Verzugszinsen,
- die Kreditraten im Falle längerer Einkommensausfälle an die veränderte wirtschaftliche Situation ihrer Kunden anzupassen, ohne sie durch erneute Bearbeitungskosten und den verpflichtenden Abschluss von weiteren Verträgen zusätzlich zu belasten.

Weitere Informationen:
www.diakonie.de
www.awo.org
www.caritas.de
www.drk.de
www.paritaet.org
www.vzbv.de

(Die Links wurden am 14.06.2009 getestet.)