
So auch Inge Toch, die seit Beginn der Barbie-Sammlerbörse im Jahr 2000 mit dabei ist. Ein Ideechen älter als ihr Sammelobjekt Barbie, die am 9. März 50 Jahre alt wird, ist Inge Toch (52) aus München schon. Vor 15 Jahren begann sie, Barbie-Puppen zu sammeln, doch ihr Herz für Puppen schlug bereits im Kindesalter.
Damals machte sie sich bei Bekannten und Nachbarn nützlich und sparte fleißig jede Mark, um sich Puppen kaufen zu können. Seit ihrem 19. Lebensjahr wurde aus ihrem Puppenspiel ein ernsthaftes Puppensammeln. Doch so manches Kleidungsstückchen, Mützchen oder Halstuch fehlten in ihrer Sammlung. Da kam es ihr denn sehr gelegen, dass die gleiche Konfektionsgröße wie Barbie hatte. Lebhafter Kleidertausch zwischen beiden Puppen war angesagt! Das war der Einstieg in die Barbie-Welt von Inge Toch.
Später kühlte sich ihr Barbie-Sammlerfieber spürbar ab, immerhin brachte ihr Ehemann kein Verständnis für ihr Hobby auf. Erst ihr heutiger Lebensgefährte hatte Sinn für ihre Barbie-Leidenschaft und machte ihr Mut zum Neustart. "Anfangs sammelte ich nur neue Barbie-Puppen", erinnert sich Inge Toch, "später kaufte ich auch alte Modelle auf." Fündig wurde und wird sie noch heute auf Flohmärkten, durch Zeitungsanzeigen oder im Internet. Häufig musste Inge Toch Barbie-Puppen regelrecht doppelt erwerben, nur um zum Beispiel an ein bestimmtes Accessoire wie Hut oder Kappe heranzukommen. Was übrig blieb, konnten andere Sammler gebrauchen – ein Grund, warum Inge Toch sich der Barbie Sammlerbörse anschloss. Heute besitzt Inge Toch um die 500 Puppen, die sie zu Hause liebevoll in Vitrinen aufbewahrt.
Inge Toch belässt es jedoch nicht nur bei ihrer reinen Sammlertätigkeit. Vielmehr reizen sie die Geschichten, die hinter der amerikanischen Puppen-Ikone stehen. Aus Büchern und Gesprächen mit Sammlern informiert sie sich rund um Barbie. Die geschickt aufgebaute Barbie-Familie - angefangen von Skipper und Tutti, den beiden kleinen Schwestern, über Ken, ihrem Freund, bis hin zu all den vielen Freundinnen wie Midge oder Cousinen wie Francie – führt in eine Puppenwelt, die zwar Realitäten vorgaukelt, von denen man sich aber in eine gewisse Traumwelt bereitwillig hineinführen lässt. Die Barbie-Historie reicht vom Vintage-Zeitalter (1959-1965) mit Barbie Nr. 1 über die MOD-Zeit (1967-1972) mit flippiger Modeerscheinung. "Ab 1976 setzt die Superstarzeit ein. Barbie trägt elegante Abendkleider", erklärt Inge Toch, "in den 80er Jahren kam Haute couture hinzu." Immer wieder muss sich Barbie mit Nachfragehochs und -tiefs auseinandersetzen.
Heutzutage verlangen Sammler "mehr Funktion" von Puppen. "Allein mit An- und Ausziehen ist es nicht mehr getan", ist sich Inge Toch sicher. Dem bald einsetzenden Trend der "Collector Dolls", also den jährlich neu auf den Markt gebrachten Sammlerpuppen, machte Inge Toch nicht mit. "Da habe ich aufgehört, das führt einfach zu weit."
Die nächste "Große Barbie-Sammlerbörse" findet in München am Sonntag, 25. Oktober 2009 im Kolpinghaus statt.
Weitere Informationen:
www.spielzeug-termine.de
Bildtext: Inge Toch sammelt Barbie-Puppen aus Leidenschaft. Foto: Brigitte Karch
(Der Link wurde am 09.03.2009 getestet.)