Es gibt sie: Paare, bei denen beide Partner eine erfolgreiche Berufslaufbahn mit einem erfüllten Familienleben verbinden. Diese "neuen Paare" sind Trendsetter, von denen erhebliches Veränderungspotenzial ausgeht. Sie sind Vorreiter eines modernen Rollenverständnisses und Wegbereiter für einen Mentalitätswandel in den Unternehmen und in der Gesellschaft. Das zeigt eine von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegebene Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts "Balance von Familie und Arbeitswelt" mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Erfolg im Beruf und der Wunsch nach Familie gehören für die Trendsetter heute selbstverständlich zusammen. Beide Partner beanspruchen Verantwortung für die Erziehung der Kinder. Doch die Rahmenbedingungen für dieses moderne Lebensmodell müssen stimmen: Ohne die Rücken-
deckung der Arbeitgeber für diese Mütter und Väter geht es nicht. Das Elterngeld, ein ausreichendes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen und bezahlbare Dienstleistungen, die die vielen Zeitdiebe im Alltag rund um den Haushalt reduzieren, schaffen Freiräume für konzentrierte Arbeit und gute Zeit mit den Kindern", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.
"In Deutschland scheinen Kinder und Karriere für die meisten Frauen und Männer noch immer schwer vereinbar", sagt Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung. "Ziel sollte es für alle Menschen sein, mit Leidenschaft einen Beruf auszuüben und zur gleichen Zeit in einer erfüllten, von Werten geprägten Partnerschaft das Leben mit Kindern zu teilen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es der Mühe wert ist, weil es viel Freude und Erfüllung bereitet."
Prof. Dr. Barbara Schaeffer-Hegel, Vorstandsvorsitzende der EAF, unterstreicht: "Wir verspielen große Chancen, wenn das Erfolgsmodell der neuen Paare weiterhin nur einer begrenzten gesellschaftlichen Elite vorbehalten bleiben würde."
Die Organisation der Kinderbetreuung und das Zeitmanagement im Haushalt werden als größte Herausforderungen gesehen – so eines der Untersuchungsergebnisse. Auch wenn die Paare mit ihrem Lebensmodell, der Entwicklung ihrer Kinder und ihrer beruflichen Entwicklung insgesamt sehr zufrieden sind, ist die Hälfte der Mütter (56 Prozent) und Väter (47 Prozent) mit der eigenen Work-Life-Balance unzufrieden und wünscht sich mehr Zeit für die Familie.
Quelle: Bertelsmann Stiftung
Weitere Informationen:
www.bertelsmann-stiftung.de
www.bmfsfj.de
www.eaf-berlin.de
(Die Links wurden am 17.06.2008 getestet.)