München. - Ausstellungen, die uns Wissenswertes rund um die Honigbiene (apis mellicifa) näher bringen, sind angesichts der Bedrohung dieser Insekten wichtiger denn je. Umso schöner ist es, wenn dabei Kunst, Kunsthandwerk und Information einen Dreiklang bilden.
„Bienengold“ ist der Titel der neuen Ausstellung in der Münchner Galerie Handwerk. Die Assoziationen, die sich dabei unwillkürlich einstellen, nehmen bei den Artefakten Gestalt an. Wie warmes, flüssiges Honiggold beispielsweise muten die wunderbaren gläsernen Honigtöpfe von Eva Moosbrugger aus Dornbirn an.
Eine akustische Überraschung bereitet ein dreiflügeliger „Bienenaltar“. Wenn man ihn schließt, ertönt ein Brummen und Summen wie in einem echten Bienenstock. Je nach Veranlagung versetzt das Besucher in Entzücken oder ein wenig in Erschrecken …
[caption id="attachment_17670" align="aligncenter" width="592"]Allgemein Anklang finden sicherlich die juwelengeschmückten Ringe in Bienenform von Sabine Klarner. Ihr sind die besten Edelsteine dafür gerade gut genug: Bernstein, Diamanten, Brillanten, Smaragde, Rauchtopas und andere.
Zu den originellsten Exponaten zählt sicher die Skulptur aus mit Bienenharz überzogenen Seidenkokons von Marlène Huissoud aus Frankreich. Nähert man sich vorsichtig, erschnuppert man einen betörenden Honigduft.
[caption id="attachment_17667" align="aligncenter" width="595"]Mit der praktischen Seite von Imkerei und Zeidlerei (Anm.d.Red.: Bezeichnung für die Imkerei im Mittelalter) machen u.a. eine Bären-Figurenbeute (Anm.d.Red: Bären-Figurenbehausung), Bienenkörbe (eine trägt sogar ein Medusenhaupt, um Honigdiebe abzuschrecken), Originalwaben , Grafiken mit Bienenmotiven aus der Sammlung Forster des Bienenmuseums Illertissen und Fotos von Zeidlern in Osteuropa des polnischen Fotografen Krzystof Hejke zeigen die Biene im kultur- und kunsthistorischen Kontext.
Honig fehlt klarerweise auch nicht. Honig von Münchner Stadtimkern und Votivgaben aus Wachs der Lebzelterei und Wachszieherei Hipp, Pfaffenhofen vervollständigen den Themenkreis.
Weitere Künstlerinnen und Künstler
[caption id="attachment_17665" align="aligncenter" width="587"]Insgesamt beteiligen sich 50 Ausstellerinnen und Aussteller aus 50 Ländern an der Verkaufsschau. Viele halten sich auch privat einige Bienenvölker und begeistern sich am Bienenfleiß.
„Bienengold“, vom 7. September bis 6. Oktober 2018, Galerie Handwerk, Max Joseph-Straße 4, München. Jeden Donnerstag um 18.30 Uhr Führung.Am 14. September finden folgende Vorträge statt: „Die Renaissance der Volkskunst der Figurenbeuten“ (Birgit Maria Jönsson), „nearBees – „Honig von Nebenan: Imkerei im Wandel“ mit anschließender Honigverkostung (Viktoria Schmidt) , „Geschenk der Götter – die Biene im Zeitalter der Mythen“ (Walter Wörtz),
Brikada-Empfehlung: Morgens eine schöne Honigsemmel essen und dann ab in die wirklich empfehlenswerte Ausstellung! Autorin: Doris Losch
Weitere Informationen: www.hwk-muenchen.de/galerie
Titelbild: Eva Moosbruggers gläserne Kunstwerke kommen besonders bei Sonnenschein gut zur Geltung und wecken Assoziationen von flüssigem Honiggold und Waben. Foto: ©Galerie Handwerk München