Auf ihrem bis zu 70 Zentimeter hohen Stängel thronen drei bis sechs riesige sternförmige Blüten in tiefem Rubinrot, zartem Rosa, edlem Weiß, erfrischendem Orange oder zweifarbig. Manche Sorten besitzen sogar gestreifte Blüten und die gefüllt blühenden Amaryllis erinnern mit ihren zahlreichen Blütenblättern an üppige und romantische Seerosen.
Der Aufwand für solcherlei Blütenpracht ist äußerst gering: Einige der großen braunen Amarylliszwiebeln, die jetzt im Handel angeboten werden, dazu Tontöpfe und Blumenerde – das war´s auch schon. Ein Tipp: Je größer die Zwiebeln sind, desto größere Blüten sind zu erwarten. Nachdem die Schätze nach Hause getragen sind, werden sie am besten in Tontöpfe gepflanzt, denn diese sind im Vergleich zu Kunststofftöpfen standfester. Schließlich erreichen die prächtigen großen Amaryllisblüten ein ganz schönes Gewicht! Die Töpfe sollten außerdem nicht viel größer als die Zwiebel sein. Bleibt zwischen Blumenzwiebel und Topfrand ein etwa daumenbreiter Abstand, reicht das völlig aus. Wichtig ist, die Zwiebel nicht zu tief zu pflanzen: Mindestens ein Drittel der Zwiebel sollte noch aus der Erde ragen. Die Wurzeln dürfen beim Pflanzen weder beschädigt noch geknickt werden. Eine besonders lange Blütezeit gibt es, wenn die Amarylliszwiebeln im Abstand von zwei bis drei Wochen gepflanzt werden. Wer keine Zeit oder Gelegenheit zum Pflanzen der Zwiebeln hat, kann sie auch fix und fertig getopft im Gartencenter oder beim Floristen bekommen.
Auf die Plätze, fertig, los!
Das Tolle an Amaryllis ist ihr Tempo. Als wahre Sprinter brauchen die Zwiebeln nur sechs bis acht Wochen in molliger Wärme, bis sich daraus die Winterschönen in voller Blüte entwickelt haben. Als ursprüngliche Südamerikanerin ist der Lieblingsplatz der Amaryllis ein Fensterbrett über einem Heizkörper. Die erste Zeit nach dem Pflanzen sollte nur sparsam gegossen werden. Erst, wenn die Blütenstiele etwa handhoch sind und sich die Blütenknospen zeigen, benötigen die Pflanzen mehr Wasser. Auch Düngergaben sind dann im Abstand von zwei Wochen willkommen. Da sich Amaryllis mit ihren großen Blüten stark zum Licht neigen, sollten die Töpfe ab und zu gedreht werden, damit die Zwiebelpflanzen gerade wachsen. Werden sie ab der Blütezeit etwas kühler gestellt, verlängert sich diese und die eindrucksvollen Sternblüten bringen über einen längeren Zeitraum leuchtende Farben ins Wintergrau.
Tipp für ein langes Amaryllisleben
Die Amaryllis lässt sich auch im folgenden Jahr wieder zum Blühen bringen. Hierzu werden nach der Blüte die verwelkten Blüten entfernt. Wenn der lange Blütenstängel vertrocknet ist, kann auch er abgeschnitten werden. Die sich neu bildenden, riemenförmigen, grünen Laubblätter hingegen schneidet man nicht ab. Von Mai bis September kann die Amaryllis gut draußen stehen. Je mehr Sonne sie erhält, desto mehr Kraft kann sie tanken. Da dadurch auch die Zwiebel wächst, kann die Pflanze unter Umständen umgetopft werden. Bis August wird sie regelmäßig gegossen und gedüngt, bevor die Wassergaben im September eingestellt werden, weil dann die Ruhephase beginnt. Jetzt welken die Blätter und die Zwiebel kann Kraft für den Neuaustrieb schöpfen. Die Blätter werden erst dann abgeschnitten, wenn sie gänzlich vertrocknet sind. Während der Ruhephase sollte die Amaryllis an einem dunklen, nicht zu warmen Platz stehen, ideal sind 16 bis 18° Celsius. Hat sie es wärmer, sollte gelegentlich gegossen werden; sonst braucht sie keine Pflege. Sobald nach etwa drei Monaten die neuen Knospen sichtbar sind, ist die Ruhezeit beendet und die Winterschönheit erwacht – und ist sogleich wieder durstiger. Schon bald zeigen sich dann auch die neuen, prächtigen Blüten.
Text und Foto: IZB
Weitere Informationen:
www.blumenzwiebeln.de
(Der Link wurde am 21.12.2007 getestet.)
Bild: Eindrucksvolle Blüten in festlichem Rot: Amaryllis sind schöne Zimmerpflanzen für die Weihnachtszeit.