München. - Die Münchner Volkshochschule (MVHS) widmet sich im Rahmen ihres Programmschwerpunkts
Russland-Komplex dem besonders anrührenden Schicksal eines Schauspielerin der 1920er Jahre: „Carola Neher – gefeiert auf der Bühne, gestorben im Gulag“.
Viele der heutigen Generation ist die Münchnerin Carola Neher wahrscheinlich unbekannt. Sie war eine gefeierte Schauspielerin der 1920er Jahre, seinerzeit ein berühmter Star der Berliner Theaterszene. Verheiratet war sie mit dem Dichter Klabund, gepriesen von Bertolt Brecht. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten folgte sie 1933 ihrem zweiten Mann Anatol Becker ins Exil in die Sowjetunion – wo sie, als vermeintliche "trotzkistische Botin" diffamiert, in den Strudel der stalinistischen Verfolgungen geriet und im NKWD-Gefängnis starb.
Der MVHS-Abend wird mit Vorträgen und einer Lesung aus Texten von und über Carola Neher den Höhen und Tiefen ihres bewegten Lebens folgen und ihr Schicksal in den künstlerischen und politischen Kontext der Zeit einordnen.
Programm:
- Dr. Anne Hartmann:
„In Zeiten des Terrors. Deutsche Schriftsteller und Künstler im sowjetischen Exil“
- Bettina Nir-Vered und Julia Cortis:
„Carola Neher. Leben und Schicksal“
Dr. Anne Hartmann und Bettina Nir-Vered sind Mit-Autorinnen des Buches „Carola Neher – gefeiert auf der Bühne, gestorben im Gulag. Kontexte eines Jahrhundertschicksals“, das 2016 im Berliner Lukas-Verlag erschienen ist.
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Julia Cortis. Foto: ©Alexander Timtschenko[/caption]
Julia Cortis arbeitet als Sprecherin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk.
(Quelle: Münchner Volkshochschule)
Wann: Dienstag, 10. Oktober, 19 Uhr. Wo: Gasteig, Carl-Amery-Saal, Rosenheimer Str. 5 . Wer: Die Offene Akademie der Münchner Volkshochschule. In Zusammenarbeit mit Memorial, Arbeitsgruppe München. Eintritt: € 7.– (Karten erhältlich bei allen Anmeldestellen der Münchner Volkshochschule unter Kursnummer F110738, Restkarten vor Ort)
Weitere Informationen:
www.mvhs.de/offene-akademie
Titelbild: Münchner Volkshochschule: Carola Neher