Wir leben in turbulenten Zeiten. Aber die in diesem Buch porträtierten Frauen lebten, liebten, kämpften und litten in mindestens ebenso extremen politisch-sozialen Verwerfungen im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die Frauen können unterschiedlicher nicht sein. So lesen wir über Auguste Amalie von Leuchtenberg, Vizekönigin von Italien, über die unabhängige und frauenbewegte Carry Brachvogel, die in Theresienstadt umgebracht wurde, die Sängerin Maria Görres-Arndts, die Schauspielerin Charlotte von Hagn, die – im 19. Jahrhundert sehr ungewöhnlich für Frauen – bei Vertragsverhandlungen knallhart ihre finanziellen Interessen vertrat, die Salonière Josephine Kaulbach, Frau des Malerfürsten Wilhelm von Kaulbach, Marie Sophie in Bayern, Sisis rebellische kleine Schwester, die in der Schönheitsgalerie von König Ludwig I. verewigte Nanette Kaula, die 50 Jahre ans Bett gefesselte Schriftstellerin Emilie Giehrl ...
Besonders verdienstvoll ist es von der Autorin, das Leben von Babette Klinger-Schmid zu würdigen. Ihr Vater war „Papa Schmid“, der das Münchner Marionettentheater aus der Teufe gehoben hat. Tochter Babette Klinger-Schmid schrieb Stücke, bewahrte die Tradition und führte nach dem Tod des Vaters das Theaterjuwel weiter.
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Über die Autorin: Adelheid Schmidt-Thomé hat an der LMU München Geschichte und Germanistik studiert. Sie arbeitet als freie Lektorin und Schriftstellerin. Zu „Vergessene Münchnerinnen“ holte sie sich ihre Inspirationen an ihrem Lieblingsort in München – dem Alten Südfriedhof. Autorin: Doris Losch
Adelheid Schmidt-Thomé: „Vergessene Münchnerinnen – 30 Lebensbilder“, Paperback, 256 Seiten, zahlreiche SW-Abbildungen, Euro 19.90, ISBN 978 3 86906 923 4, erschienen im allitera Verlag, München. Mit einem Geleitwort von Edith von Welser-Ude.
Weitere Informationen: www.allitera-verlag.de