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Bayerische Landesausstellung 2014 in Regensburg „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser! “

20.07.2014

Lesesonntag: Anlass für die große Retrospektive sind das siebenhundertjährige Jubiläum der Königswahl Ludwigs des Bayern im Jahr 1314 und der Blick auf eine Zeit, in der viele grundlegende Neuerungen in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht das überkommene Weltbild in Frage stellten. Kaiser Ludwig IV. genannt „der Bayer“ (1294/1314-1347) war der erste Wittelsbacher auf dem Kaiserthron und führte als letzter deutscher Herrscher des Mittelalters eine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Papsttum in Avignon. Der ursprünglich abwertend gemeinte Beiname „der Bayer“ wurde schließlich zum Ehrentitel für einen Förderer des Handels und der Städte, der das bayerische Herzogtum stärkte und zukunftsweisende Reformen im Reich anstieß.

Bildtext (r.): Impression Landesausstellung Minoritenkirche. Foto: © www.altrofoto.de

 

Der Ort der Landesausstellung könnte nicht besser gewählt sein, um diese Epoche erlebbar zu machen. Ludwig der Bayer nutzte nach Kräften die Möglichkeiten der Handelsmetropole Regensburg, in der er sich im Lauf seiner langen Herrschaft knapp vierzig Mal aufgehalten hatte. In jenen Jahren entstand hier der Chor der Bischofskathedrale mit seinen berühmten Glasfenstern. Der Regensburger Dom steht im Zentrum einer multimedialen Schau zur Geschichte der Stadt und Ludwig des Bayern. Die historischen Orte, wie die ehemalige Herzogskapelle und spätere Dompfarrkirche St. Ulrich, der bisher nur für Führungen zugängliche Domkreuzgang sowie die Minoritenkirche garantieren den Besucherinnen und Besuchern der Landesausstellung ein authentisches Erlebnis und bieten die einzigartige Möglichkeit, die Räumlichkeiten dank spektakulärer Ausstellungsarchitektur aus ganz neuen Perspektiven zu erleben.

 

 

 

 

 







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Bildtext: Der Blick von der Empore des Diözesanmuseums St. Ulrich nach Westen Foto: © www.altrofoto.de

 

Mit Hilfe von kostbaren Originalobjekten, aufwändigen Rekonstruktionen und mit modernster Museumstechnik können die Besucher der Ausstellung vielfältige Einblicke in die Herrschaft des bayerischen Herzogs, deutschen Königs und römischen Kaisers Ludwig gewinnen und erleben die wechselhafte Geschichte der Zeit zwischen 1300 und 1350, als Bayern zum Mittelpunkt in Europa wurde.

Im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz am 16.Mai 2014 bewertete Ministerpräsident Horst Seehofer, der die Bayerische Landesausstellung 2014 im Regensburger Dom eröffnete, mit „Die Bayerische Landesausstellung setzt auch in diesem Jahr wieder Maßstäbe, die weit über Bayern hinaus wirken werden. Sie bringt unseren Kulturstaat Bayern aufs Neue zum Glänzen – nicht verstaubt, nicht museal, sondern mit einer kraftvollen Botschaft für Gegenwart und Zukunft.“

Bildtext (l.): Antiphonar der Kaiserin Margarethe

Antiphonar der Kaiserin Margarethe von Holland wohl München, um 1330/40. Pergament, Miniaturmalerei, 478 Seiten, 47,5 x 35,0 cm. München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 17003, fol. 1r. Foto: © Bayerische Staatsbibliothek München, Clm 17003

 

Bayerns Kunstminister Dr. Ludwig Spaenle ergänzte: „Die alte Reichsstadt ist genau der richtige Ort für die erste Landesausstellung über Ludwig den Bayern, denn in Regensburg verdichtet sich die Geschichte des bedeutenden Wittelsbacher Herrschers.“ Kaiser Ludwig war eine prägende Gestalt für das Heilige Römische Reich deutscher Nation, und stehe für eine Zeit der Umbrüche und Wandlungen, die Historiker und Publizisten zur Jahrtausendwende besonders fasziniere.

Eine Einführung in die Geschichte des ersten Wittelsbachers auf dem Kaiserthron gab Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, und schilderte den ungewöhnlichen Aufstieg Ludwigs vom nachgeborenen Herzogssohn bis zum Kaiser: „Kaiser zu werden, war Ludwig nicht die Wiege gelegt. Sein Weg führte ihn von Konflikt zu Konflikt jeweils auf eine höhere Stufe, fast wie in einem modernen Computerspiel.“ Und: „Letztlich ging es um die Frage: Wer macht den Kaiser? Um die Antwort wurde in Europa schon 200 Jahre erbittert gekämpft“, erläuterte Dr. Loibl. Ludwig habe die Trennung von geistlicher und weltlicher Gewalt in einem ersten großen Schritt durchgesetzt und damit eine der Grundfesten des modernen Europas geschaffen.


Bayerische Landesausstellung 2014 „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“. Minoritenkirche, St. Ulrich am Dom und Domkreuzgang, Regensburg, bis 2. November 2014. Täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr

 

Bildtext (r.): Regensburger Dom St. Peter © Stadt Regensburg, Foto: Peter Ferstl

 

Veranstalter: Haus der Bayerischen Geschichte und Stadt Regensburg in Zusammenarbeit mit der Diözese Regensburg

Weitere Informationen:
www.hdbg.de

Titelbild: Plakatmotiv zur Bayerischen Landesausstellung 2014 „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“ © Büro Wilhelm, Amberg