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Die euward-Preissträger 2014 stehen fest

27.05.2014

Die Jury bestimmte am Wochenende (Samstag, 24. Mai) die drei Künstler, die in diesem Jahr mit dem von der Augustinum Stiftung vergebenen euward, dem Europäischen Kunstpreis für Malerei und Grafik im Kontext geistiger Behinderung, ausgezeichnet werden.

Der euward, der seit dem Jahr 2000 und in diesem Jahr bereits zum 6. Mal verliehen wird, gilt als der wichtigste Kunstpreis auf dem Sektor der so genannten „Outsider Art“ in Europa. Er ist mit Geldpreisen und der Publikation eines Kataloges im Gesamtwert von 19.000 Euro dotiert. 320 Künstlerinnen und Künstler haben sich in diesem Jahr für den euward beworben, das euward-Kuratorium hat daraus 21 Teilnehmer für den Preis nominiert, die Jury schließlich hat aus dieser Shortlist die drei Preisträger bestimmt. Die Werke der drei Preisträger und der übrigen nominierten Künstler werden vom 22. November 2014 bis zum 1. März 2015 im Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See in der euward-Ausstellung präsentiert, die Preise zum Auftakt am 22. November in Bernried verliehen.

Der international besetzten Jury gehörten der Maler Arnulf Rainer (Wien), der Literatur- und Kunstprofessor und Outsider-Art-Kenner Roger Cardinal (Kent / England), die Kunstprofessorin Eva di Stefano (Palermo) und Daniel J. Schreiber an, seit 2013 Direktor des Buchheim Museum der Phantasie. 

Bildtext (r.): Dimitri Pietquin: „L'Lililcoptére“

 

Dimitri Pietquin, geboren 1978, gehört mit seinen eigentümlichen Wortgebilden aus Notizbuch-Einträgen, die er mit chinesischer Tusche auf große Papiere übertragen hat, zu den Preisträgern. Seine dynamischen Wortstränge gleichen vorüber fliegenden Landschaften, Sonnenstrahlen oder Strömungen im Windkanal, auf denen sich Autos und Luftfahrzeuge schnell, dynamisch und elegant bewegen.

Bildtext (l.): Patrick Siegl: Ohne Titel

 

Für seine akribisch ausgearbeiteten Farbstiftzeichnungen und Radierungen wird Patrick Siegl (Jahrgang 1991) mit dem euward 2014 ausgezeichnet. Er zeigt ineinander verschachtelte asiatische Tempeldächer mit Säulen, dazwischen Wasserkaskaden, die sich aus Felsen mit exotischem Bewuchs ergießen, Wolken, Buddhastatuen, Steinlaternen und immer wieder asiatische Krieger und nimmt den Betrachter mit auf eine Reise durch einen Mikrokosmos voller Ornamente, kleiner Szenen und kleinster Details.

Über euward 2014: Der euward 2014 wird gefördert von der Aktion Mensch e.V., der größten privaten Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Zu ihren Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, der Paritätische Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Der Verein unterstützt mit den Erlösen aus seiner Soziallotterie jeden Monat bis zu 1.000 soziale Vorhaben der Behindertenhilfe und -selbsthilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe. Möglich machen dies etwa 4,6 Millionen Lotterieteilnehmer. Seit Anfang 2012 ist Jörg Pilawa ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.

Weitere Informationen:
www.euward.de

Titelbild: Giulia Zini ist die jüngste im Preisträger-Trio, sie wurde 1996 geboren. Dennoch strahlt ihr Werk bereits die Kraft einer erfahrenen Künstlerin aus, sie zeichnet auf King-size-Papieren und lässt sich von den Ausstellungs-Objekten des naturkundlichen Museums in Bergamo inspirieren. Tiere und Pflanzen verwandeln sich in ihren luftig angelegten Öl-Pastell-Zeichnungen in fantastische Wesen aus einer anderen Welt.