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Hypo-Kunsthalle zeigt: „Pompeji - Leben auf dem Vulkan“

29.12.2013

Originale Wandmalereien, Bronze- und Marmorskulpturen sowie Goldschmuck und Silbergeschirr lassen neben verschiedensten Alltagsgegenständen die Vesuvstätten wieder auferstehen. Berühmte Exponate, wie einer der bronzenen Läufer aus Herculaneum, stehen neben neu entdeckten Objekten der vergangenen Jahre. Hierzu zählt auch eine 24 Meter lange Mosaik-Brunnenwand aus einem Nymphäum im Ort Massa Lubrense, gelegen an der Südspitze des Golfs von Neapel. Die Hälfte dieses prächtigen Mosaikensembles wird anlässlich der Ausstellung restauriert und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Bildtext: Mosaikwand des Nymphäums von Massa Lubrense (Detail), Glaspaste, Kalkstein, Marmor, Muscheln, Massa Lubrense, 1. Jh. n. Chr., Soprintendenza Archeologica di Pompei, © Fotografica Foglia (Neapel).

 

Abschließend zeigt die Ausstellung, wie der erstaunliche Erhaltungszustand der Vesuvstädte die Zeitgenossen im 18. und 19. Jahrhundert faszinierte. Die Wiederentdeckung löste einen neuen Höhepunkt der Antikenbegeisterung nördlich der Alpen aus. Wie kaum eine andere Persönlichkeit prägte Johann Joachim Winckelmann (1717 – 1768), Zeuge dieser frühen Ausgrabungen, die Rezeption der Antike. Seine Schriften markieren den Beginn der Archäologie als moderne Wissenschaft und beeinflussten wesentlich den Geist des Klassizismus. Dieser Nachhall ist noch heute im Gartenreich Dessau-Wörlitz und im Pompejanum von Aschaffenburg zu erleben. Ihre jeweiligen Erbauer, Fürst Franz von Anhalt- Dessau (1740 – 1817) und Ludwig I. (1786 – 1868), König von Bayern, erschufen sie nach ihrer Rückkehr aus Italien und verliehen damit ihrer Begeisterung für die römische Kunst und Kultur Ausdruck.

Bildtext: Fingerring, Auf dem Siegelstein wird ein Wagenlenker dargestellt, der seine zwei Pferde tränkt. Pompeji, Haus des Menander, Gold und Karneol, 1. Jh. v. Chr. - 1. Jh. n. Chr., Museo Archeologico Nazionale di Napoli, © Fotografica Foglia (Neapel).

Diese Ausstellung wurde organisiert vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie –Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt – in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung. Noch bis 23. März 2014 in der Hypo-Kunsthalle München zu sehen.

Weitere Informationen:
www.hypo-kunsthalle.de

Titelbild: Gartenmalerei, Pompeji, Haus des Goldenen Armreifs, 25–50 n. Chr., Soprintendenza Archeologica di Pompei, © Fotografica Foglia (Neapel).