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MVHS zeigt Ausstellung: Jo Ractliffe

18.09.2013

Jo Ractliffe, die 1961 in Kapstadt geboren wurde und heute an der Witwatersrand-Universität und am Market Photo Workshop in Johannesburg lehrt, zählt zu den herausragenden Fotografinnen Südafrikas. In ihren Arbeiten wendet sie sich immer wieder verdrängten und konfliktbeladenen Orten zu, die während der Apartheid Schauplätze von Gewalt, Vernichtung und militärischen Auseinandersetzungen waren.

Fast fünf Jahrhunderte nach der Inbesitznahme durch portugiesische Kolonisatoren erreichte Angola am 11. November 1975 seine Unabhängigkeit. Dem bereits 1961 begonnenen antikolonialen Befreiungskrieg folgte ein 27 Jahre andauernder Bürgerkrieg, der sich zu einem Stellvertreterkonflikt des „Kalten Krieges“ entwickelte.

Für ihr fotografisches Projekt „As Terras do Fim do Mundo“, 2009-10, (Land des Endes der Welt), hat sie zwei Jahre lang die Spuren des Grenzkrieges, den Südafrika in den 1970er und 1980er Jahren gegen Angola führte, mit ehemaligen Soldaten aufgesucht, und in sehr sachlichen SW-Fotografien dargestellt.

„Ich wollte die Landschaft in ihrer Pathologie erforschen: wie sich die Gewalt der Vergangenheit – unmerklich, verhalten, symbolisch – in der Landschaft der Gegenwart niederschlägt“, sagt Jo Ractliffe. In ihren Bildern versucht sie, die Konstrukte der fotografischen Repräsentation zu hinterfragen und Raum für „ungreifbarere Dinge wie Schweigen und Abwesenheit“ zu erschließen.
Jo Ractliffe lehrt an der Witwatersrand-Universität und am Market Photo Workshop in Johannesburg, Südafrika.

Die Eröffnung findet am Mittwoch, 18. September, 19.00 Uhr im Gasteig in München statt. Zur Begrüßung spricht Dr. Susanne May, Programmdirektorin der MVHS, Christine Frisinghelli, Kuratorin der Ausstellung, führt in das Werk der Künstlerin ein.

Ausstellungsdauer: 19. September bis 3. November 2013, 10 – 22 Uhr.

Weitere Informationen:
www.mvhs.de/aspekte-galerie

Bildtext: Jo Ractliffe „Auf der Straße nach Cuito Cuanavale III, 2009“