Brikada - Magazin für Frauen

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MVHS: Ruth Klüger: Zerreißproben

12.09.2013

Im Rahmen der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule wird sie am 16. September 2013 ihre Gedichte lesen und kommentieren.

Gedichte waren es, so Ruth Klüger, die ihr geholfen haben, den Holocaust zu überleben. Doch nicht nur Gedichte anderer gaben ihr Halt, sondern auch die eigenen, die sie als junges Mädchen in Auschwitz und danach bis in die Gegenwart hinein verfasste, aber kaum veröffentlichte. Nach dem Krieg beschäftigte sie sich als Literaturwissenschaftlerin zunächst mit fremden Texten. Beim Schreiben eigener Lyrik setzte sich Ruth Klüger immer wieder mit Adornos berühmtem Satz „Nach Auschwitz Gedichte zu schreiben ist barbarisch“ auseinander, um ihn dann doch achselzuckend beiseite zu schieben.

Ruth Klüger, geboren 1931 in Wien, wurde in die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Christianstadt verschleppt. 1947 emigrierte sie in die USA und lehrte Germanistik an diversen US-amerikanischen Universitäten. Ihr autobiografische Überlebensbuch „weiter leben“ ist zu einem Standardwerk der Erinnerungsliteratur geworden.

Weitere Informationen:
www.mvhs.de/offene-akademie

Bildtext: Ruth Krüger. Foto: Margit Marnul