Brikada - Magazin für Frauen

Brikada

Münchner Stadtmuseum: Fächerflirt

17.08.2011

Anhand von rund 200 Fächern wird die Bedeutung des Fächers als ehemals wichtiges Accessoire in der Damenmode beleuchtet. Für die Frauen des 18. und 19. Jahrhunderts war das Spiel mit dem Fächer ein gesellschaftliches Muss. Das kokette Öffnen und Schließen des Fächers übte auf den Betrachter eine reizvolle Wirkung aus. Die so genannte Fächersprache diente als nonverbale Kommunikation und Meinungsäußerung, der Fächer war das Flirt-Instrument schlechthin!

Als verfeinerte Verhaltensweise war die Fächersprache zwar ein Vorrecht der feinen Gesellschaft, der Umgang mit dem Fächer war aber auch bei den bürgerlichen Frauen beliebt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschwand der Fächer aus der Damenmode, da Frauenemanzipation und offene Meinungsäußerung die Gebärdensprache mit dem Fächer unnötig machten. Als mondänes Flirt-Mittel kam der Fächer in den 1920er Jahren nochmals groß in Mode. Er kam bei erotischen Revue-Shows und auf nächtlichen Tanzparties zur Geltung.

Die Designschule München (Deutsche Meisterschule für Mode) hat das Thema Fächer und nonverbale Kommunikation im Jahr 2011 in Kooperation mit der Ausstellung behandelt und kreativ umgesetzt. Die Ergebnisse und Entwürfe werden in der Ausstellung ebenfalls präsentiert.

Fächerflirt – Die Sache mit den Codes. Die Ausstellung des Münchner Stadtmuseums ist noch bis Sonntag, 8. Januar 2012 zu sehen.

Bildunterschrift: Zwei Faltfächer: Blumenmotiv auf bemalter weißer Seide (l.); Ende 19. Jahrhundert. Weiße Spitze, goldfarbene Pailletten (rechts); Ende 19. Jahrhundert.