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Der Darstellung von Venus als Göttin der Liebe folgte seit der Antike dem jeweils gültigen Schönheitsideal, das Rubens aufgriff, als er seine Gemahlin Helene Fourment im "Pelzchen" malte. Das Urteil des Paris, der der Schönsten den Apfel überreicht, bietet einen idealen Anlass zur Darstellung körperlicher Schönheit, die im selbstverliebten Adonis ein männliches Exempel findet.
Facetten und Wandlungen der Vorstellung vom schönen, gelegentlich auch verzierten Körper werden an Werken der eigenen Sammlung und einigen Leihgaben zeitgenössischer Kunst vorgestellt.
Während die alte Kunst neben dem "guten Schönen" auch das "böse Schöne" thematisierte, Eitelkeit oder körperliche Lust, rückt die jüngere Kunst dem Schönheitsdiktat mit all seiner Künstlichkeit und auch Schmerzhaftigkeit kritisch zu Leibe.
Ideale, verkörpert in der Mediceischen Venus, die durch die Druckgraphik weithin bekannt war, im Cranachschen Akt, in Rubens barocker Ästhetik und der zur Magersucht führende Schlankheitsfanatismus (Yvonne Thein) stehen nebeneinander.
Dass die Erfüllung von Schönheitsidealen den Körper traktiert, zeigen die Bilder tätowierter "Wilder", französische Modekarikaturen aus der Zeit des "Directoire" oder das "branding" im Gesicht einer schönen Frau in der Fotographie von Daniele Buetti.
Quelle: Kunstsammlungen der Veste Coburg
Die Ausstellung ist noch bis zum 7. März 2010 zu sehen.
Weitere Informationen:
www.kunstsammlungen-coburg.de
Bildtext: Rosemarie Trockel (geb. 1952 in Schwerte, lebt in Köln) Beauty, Model 9, aus einer Serie von 34 Mehrbogenplakaten, 1995 © Museum in progress, Wien
(Der Link wurde am 08.01.2010 getestet.)