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Kulturhistorisches Museum Magdeburg zeigt Königin Editha Sarkophag

20.06.2009

Die Wiederentdeckung des Editha-Grabes im Magdeburger Dom ist eine einzigartige wissenschaftliche Sensation; denn das Grab der Königin Editha galt bisher als verschollen. Die englische Prinzessin, die im Jahr 929 König Otto I. heiratete, erhielt den Grenz- und Handelsort Magdeburg als Morgengabe. Der Ort an der Elbe entwickelte sich zum Lieblingsaufenthaltsort des königlichen Paares. In Magdeburg ranken sich bis heute zahlreiche Sagen um die Schönheit, Güte und Mildtätigkeit der englischen Prinzessin, die im Jahr 946 unerwartet im Alter von 36 Jahren starb. Sie wurde im Magdeburger Mauritiuskloster beigesetzt, an dessen Stelle sich heute der gotische Dom befindet.

Der etwa 70 cm lange Bleisarg mit der Inschrift "Die geborgenen Reste der Königin Edith sind in diesem Sarg" war bei Ausgrabungen des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege Sachen-Anhalt und der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt im Chorumgang des Magdeburger Doms gefunden worden. Dort steht das große Sandsteingrabmal für die Königin Editha aus dem
Anfang des 16. Jahrhunderts, das für die archäologischen Untersuchungen abgebaut und verschoben werden sollte. Im Zuge dieser Bemühungen war der Bleisarg mit den sterblichen Überresten im Inneren des Monuments gefunden worden.

In der Zeit vom 31. August bis zum 6. Dezember 2009 steht das Kulturhistorische Museum Magdeburg wieder einmal ganz im Zeichen des Mittelalters. Unter dem Titel "Aufbruch in die Gotik. Der Magdeburger Dom und die späte Stauferzeit" nimmt das Museumsteam das 800. Jubiläum des Magdeburger Domes im Jahr 2009 zum Anlass, die Zeit des beginnenden 13. Jahrhunderts in einer großen Ausstellung zu präsentieren.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Spezialführungen, Konzerten mit Musik der Gotik, Vorträgen und Sonderveranstaltungen wird die Ausstellung begleiten. Die seit über 10 Jahren erfolgreiche Museumsstadt
"Megedeborch", in der Kinder und Jugendliche in den Alltag einer mittelalterlichen Stadt eintauchen können, wird ebenfalls wieder ihre Tore öffnen.

Weitere Informationen:
www.gotik2009.de

Bildtext: Im französischen Limoges entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Kruzifix mit den farbenprächtigen Emailplatten. In Köln wurde es zusätzlich mit einer Fassung aus Gold und Edelsteinen verziert. Das Vortragekreuz wird im Rahmen der Ausstellung gezeigt. © Köln, Dombauarchiv, Matz und Schenk.

(Der Link wurde am 20.06.2009 getestet.)