Oftmals müssen betroffene Patienten bis zu sechs Monate auf einen Termin warten. Darauf wies die Deutsche Rheuma-Liga aus Anlass des Welt-Rheuma-Tages in ihrem erstmals erarbeiteten Aktionsplan Rheuma hin.
"Mit unserem Aktionsplan richten wir uns an alle, die Verantwortung tragen und ihren Part in der Betreuung und Versorgung rheumakranker Menschen haben", erläuterte Christine Jakob, die Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga vor der Presse in Berlin diesen Plan. Er beinhaltet Maßnahmen für die einzelnen Krankheitsbilder wie Arthrose, entzündliches Rheuma, Fibromyalgie oder auch Rheuma bei Kindern und gibt konkrete Empfehlungen zur Prävention, medizinischen Versorgung, Rehabilitation, sozialen Sicherung und Forschung.
Unter dem Motto "Rheuma braucht eine starke Stimme" wird die Rheuma-Liga in den kommenden Wochen und Monaten Gespräche auf Bundes- und Landesebene führen mit Ministerien, Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und Ärzteorganisationen, um Schwachstellen aufzuzeigen und auf längere Sicht Verbesserungen zu erreichen.
Frühsprechstunden zur Abklärung von Verdachtsdiagnosen sind zu wenig bekannt, Primärärzte nicht ausreichend ausgebildet. Die Belastung chronisch Kranker ist groß. Viele Rheumakranke sind gezwungen, ihre Arbeit aufzugeben und geraten in extreme Existenznot, denn Fahrtkosten zum Arzt, Kosten für nicht verschreibungspflichtige Medikamente und Hilfsmittel des täglichen Gebrauchs müssen selbst bezahlt werden. "Die Chronikerregelung reicht nicht aus, um soziale Härten abzufangen", so die Rheuma-Liga. Der Verband mahnt vor allem Verantwortliche mit Blick auf die aktuelle Gesundheitsreform, chronisch Kranke finanziell nicht noch stärker zu belasten.
Weitere Informationen:
www.rheuma-liga.de
brä
(Der Link wurde am 13.11.2006 getestet.)