Fazit der von Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE Deutsche Diabetes-Hilfe, Berlin, und Diplomökotrophologin Dagmar von Cramm auf einer Pressekonferenz vorgestellten Empfehlungen ist: Maßhalten und von allem nur die Hälfte.
Maßhalten ist in München ohnehin angesagt, wobei Diabetiker die Maß eben nur halb leeren sollten. Ein Liter Wiesnmärzen hat 700 kcal und das ist zuviel.
Alkoholfreies Bier bietet keine echte Alternative. Es enthält zwar nur rund 250 Kalorien, dafür aber mehr Kohlenhydrate/Broteinheiten). Generell verlangt Alkohol Disziplin. „Alkoholische Getränke sind für Diabetiker nicht tabu – aber Alkohol hemmt die Glukosebildung in der Leber. Das kann zur Unterzuckerung führen“, warnt Dagmar von Cramm. „Je hochprozentiger das Getränk ist, desto mehr Risiko besteht.“ Sie rät, vor dem ersten Schluck eine kohlenhydratreiche Kleinigkeit zu essen, ein Stück Brezen, Schnittlauchbrot, Kartoffelsalat.“ Gut bedient seien Diabetiker mit einer Radler-Halben (178 kcal/2,1 BE).
Die herzigen Lebkuchenherzen mit den herzigen Aufschriften („Du bist mein Spatzl“) sollten sich Diabetiker umhängen, aber keinesfalls essen: Ein 200 g-Herz wiegt mit 832 Kalorien/100 BE (Broteinheiten) am schwersten von allen Oktoberfest-Spezialitäten, gefolgt von einem Paar Münchner Weißwürsten mit 780 Kalorien (freilich nur 0,6 BE).
Wiesnhendl sollten Diabetiker mit jemandem teilen und nur ein halbes Hendl (200 g mit Haut) hat 376 Kalorien, null BE) verspeisen. Die Ideale Brotzeit auf der Theresienwiese ist Ochsenbraten mit Kartoffeln und Semmelkren (3,5 BE) oder Ochsenbraten pur mit Soße (0,3 BE).
Nicole Mattig-Fabian von DiabetesDE betont, dass sich auf der „Schlemmermeile Münchner Oktoberfest“ auch Menschen mit Diabetes an bayerischen Schmankerln laben dürfen –„aber bewusst und mit Augenmaß“.
In Deutschland sind rund sieben Millionen Menschen betroffen. Seit 1998 sind die Erkrankungen an Diabetes um 38 Prozent gestiegen. Eine der Hauptursachen ist Übergewicht.
(Quelle für die Nährwertangaben ist die Ernährungs-Software der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE.)
Doris Losch
Weitere Informationen:
www.diabetes.org
www.deutsche-diabetes-hilfe.de
(Die Links wurden am 26.09.2012 getestet.)
Bildunterschrift: So herzig die Lebkuchenherzen auch ausschauen, Diabetiker sollten sie lieber umhängen, statt essen ... Foto: bk