Das kontrollierter Pilzgenuß unbedenklich ist, hat das Analyse-Institut Fresenius in Taunusstein festgestellt. Vor allem bei uns wachsende und besonders gern gesuchte Pilze wie Steinpilze und Pfifferlinge, Parasolpilze und Wiesenchampignons sind gering bis nahezu unbelastet.
In Wildpilzen lässt sich das radioaktive, sehr langlebige Cäsium 137 immer noch nachweisen. Wer allerdings umsichtig damit umgeht, braucht auf Pfifferlinge und Steinpilze nicht zu verzichten. Das Speichervermögen von Wildpilzen für Cäsium ist unterschiedlich. Als Cäsiumsammler gelten beispielsweise Semmelstoppelpilz, Maronen- und Birkenröhrling. Es hängt auch von der Menge ab und vom Standort ab, wie hoch ein mögliches Risiko ist.
Werden Pilze in üblicher Verzehrsmenge gegessen, besteht kein Risiko für die Gesundheit. Selbst wer eine 200-Gramm-Pilzmahlzeit mit Maronenröhrlingen isst, den erwartet lediglich eine ähnliche Belastung wie auf einem Flug von Frankfurt nach Gran Canaria, so das Bundesamt für Strahlenschutz. Wiesenpilze sind auch viel geringer belastet als Waldpilze, da auf Wiesen die Tonmineralien das Cäsium festhalten, so dass die Pilze nur wenig davon aufnehmen können.
Die Analyse-Spezialisten von Fresenius empfehlen Pilzliebhabern, die selbst sammeln und Wildpilze regelmäßig auf den Tisch bringen, vorsorglich pro Woche nicht mehr als 200 bis 250 Gramm pro Mahlzeit zu essen. Schwangere Frauen, stillende Mütter, Kleinkinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten besser Zuchtpilze verzehren.
Käufer von Wildpilzen im Gemüsehandel oder Supermarkt schützt übrigens das Gesetz, denn für wild wachsende Pilze, die in EU-Ländern auf den Markt kommen, gilt für die Cäsiumbelastung ein Höchstwert von 600 Bequerel pro Kilogramm. Wildpilze mit einem höheren Gehalt dürfen in Deutschland nicht in den Handel gelangen. Diese Bestimmung gilt auch für Importware aus Ostländern. Der Importeur muss ein Nachweiszertifikat über die Unbedenklichkeit der importierten Ware erbringen. Binnen weniger Minuten lässt sich die Radioaktivität von Pilzen heutzutage in computergestützte Anlagen exakt überprüfen. Mengenmäßig und im Labor kontrolliert, können Pfifferlinge & Co aus dem Handel unbesorgt genossen werden.
Pilzsammler haben in größeren Städten die Möglichkeit, ihre gefundenen Pilze analysieren zu lassen, so zum Beispiel in München, wo sie mindestens 250 Gramm einer Sorte an das Umweltinstitut München e.V., Landwehrstraße 64a, 80336 München, schicken können.
brä