Als Ohrenschmalz bezeichnet man das klebrige, wachsartige Sekret der Gehörgangdrüsen. Es ist keinesfalls ein Abfallprodukt, sondern übernimmt wichtige Aufgaben im Ohr, indem es die Haut des Gehörgangs geschmeidig erhält und den Säureschutzmantel bewahrt, der das Eindringen von Krankheitserregern verhindert. "Nur bei einer Überproduktion muss das Sekret regelmäßig beim HNO-Arzt entfernt werden – die Häufigkeit hängt von dem Ausmaß der Produktion ab", rät Dr. Doris Hartwig-Bade, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Ohrenschmalz darf nicht mit Wattestäbchen entfernt werden, dies gilt nicht nur für Babys und Kinder, sondern auch für Erwachsene, so die Ärztin. "Durch die Stäbchen können der Gehörgang oder das Trommelfell gereizt oder gar verletzt werden oder das Ohrenschmalz kann – tief in den Gehörgang geschoben – eintrocknen und zu einem unangenehmen festen Pfropfen werden". Vor allem Menschen, die übermäßig viel Ohrenschmalz produzieren, sollten am besten alle 3 bis 6 Monate zum HNO-Arzt gehen, damit der Pfropf nicht zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens führt. Das sollten auch Eltern beachten, deren Kinder vermehrt Ohrenschmalz produzieren.
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Weitere Informationen:
www.hno-aerzte-im-netz.de
(Der Link wurde am 28.06.2010 getestet.)