Zu Beginn der Urlaubszeit warnen Experten wieder vor dem Kauf von Medikamenten aus unbekannten Quellen, vor allem beim Erwerb in Entwicklungsländern.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Arzneimittelfälschung gang und gäbe. Rund 10 Prozent aller Medikamente weltweit sind Mogelpackungen, bestenfalls Imitate, schlimmstenfalls wirkungslose Attrappen oder sogar Gift. In Entwicklungsländern wird rund ein Viertel der Medikamente illegal produziert.
Dass man es nicht mit dem Original zu tun hat, verschleiern die Fälscher mit allerlei Tricks. So gibt es täuschend ähnliche Verpackungen, inklusive Herstelleraufdruck, Produktionsnummer und Beipackzettel. Sogar schwer zu fälschende Originalitätsmerkmale wie Hologramme werden erfolgreich abgekupfert.
Manchmal ist nur der Inhalt gefälscht und kann erst durch eine chemische Analyse entlarvt werden. Ist der Inhalt echt, kann es sich trotzdem um ein Altmedikament handeln, dessen Haltbarkeit überschritten ist. Gefälscht ist hier das Verfallsdatum, es ist einfach um ein paar Jahre verlängert.
Von der WHO unter die Lupe genommene Arzneimittelfälschungen enthielten zu 16 Prozent falsche Wirkstoffe, also andere als angegeben; 19 Prozent wiesen die richtigen Wirkstoffe auf, aber zu hoch oder zu niedrig dosiert; 60 Prozent hatten überhaupt nichts von einer Arznei an sich, sondern bestanden unter anderem aus Traubenzucker.
Das Deutsche Grüne Kreuz e.V. rät deshalb:
Kaufen Sie Medikamente grundsätzlich nur in der Apotheke, sowohl im In- wie im Ausland.
Erwerben und verwenden Sie nur solche Medikamente, auf deren Packung bzw. auf deren Beipackzettel exakte Angaben zu Art und Menge des Wirkstoffs abgedruckt sind.
Kaufen Sie Medikamente für den Urlaub oder für die Geschäftsreise noch in Deutschland in einer Apotheke Ihres Vertrauens. Vergewissern Sie sich gegebenenfalls vor dem Reiseantritt im Reisebüro oder beim Auswärtigen Amt, dass Sie die benötigten Arzneimittel in das Zielland einführen dürfen.
Erwerben oder verwenden Sie keine Arzneimittel, auf denen der Name des Medikaments oder des Herstellers sowie das Verfalldatum und die Identifikations-/Chargennummer fehlen oder fehlerhaft sind.
Erwerben oder verwenden Sie keine Arzneimittel, deren Verpackung beschädigt oder verschmutzt oder deren Verfalldatum überschritten ist.
brä
