Seit der mittleren Bronzezeit nutzen die Menschen Heilquellen, um ihre Gesundheit zu fördern. Davon zeugt die um 1.500 v. Chr. erbaute Brunnen-Einfassung der Mauritius-Quelle im schweizerischen St. Moritz. Bei den alten Römern verordneten Ärzte heilende Wässer, und in über 100 römischen Badeorten genoss die feine Gesellschaft höchsten Luxus.
Zu Goethes Zeiten klangen die Anweisungen für Trinkkuren allerdings teilweise befremdlich. Es wurde empfohlen, bereits morgens auf nüchternen Magen 20 bis 30 Becher Heilwasser zu trinken. Zum Glück sind heute verträgliche Mengen von etwa einem bis zwei Litern Heilwasser pro Tag üblich. Es ist auch kein Muss mehr, beim Heilwasser-Trinken umherzugehen, damit die Inhaltsstoffe des Wassers wirken können. Diese Empfehlung hat uns jedoch zahlreiche schöne Wandelhallen in den Kurbädern beschert.
Gegen welche Leiden die verschiedenen Heilwässer helfen sollen, verzeichnete bereits 1584 der "Neue Wasserschatz" des Arztes Jakob Theodor, bekannt als Tabernaemontanus. Häufig sind dies ellenlange Listen aller erdenklicher "Zipperlein". Doch der Wasserschatz wie auch die "Brunnenschriften" der folgenden Jahrhunderte belegen zugleich, wie viel Erfahrung man in der Anwendung von Heilwässern schon damals hatte. Viele dort beschriebene Wirkungen lassen sich heute wissenschaftlich begründen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts identifizierte man erstmals Kohlensäure und Eisen als wirksame Bestandteile von Heilwässern. Doch erst im 19. Jahrhundert wurden die Quellen systematisch auf ihre Inhaltsstoffe untersucht.
Heute sind die Inhaltsstoffe der Heilwässer voll analysiert und ihre Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen. Erst dann wird ein Wasser als Heilwasser anerkannt. So werden Trinkkuren als natürliche, medizinisch wirksame Therapien geschätzt, die helfen, Krankheiten vorzubeugen, sie zu lindern oder zu heilen. Die Vielfalt der Anwendungsgebiete reicht von Magen-Darm-Beschwerden über Harnwegsinfekte, Harnsteine und Übersäuerung bis zu Mineralstoffmangel. Wirksam sind die Mineralstoffe und Spurenelemente, die das Wasser auf seinem langen Weg durch tiefes Gestein aufnimmt.
Auch zu Hause kann jeder die Wohltat einer Trinkkur erleben. Eine oder zwei Flaschen Heilwasser über den Tag verteilt getrunken, fördern Gesundheit und Wohlbefinden, liefern wichtige Mineralstoffe und versorgen den Körper zugleich mit reichlich Flüssigkeit. Solche allgemeinen Trinkkuren sind zeitlich nicht beschränkt. Der Kieler Arzt Johann Daniel Horstius hatte schon im
17. Jahrhundert die natürliche und sanfte Wirkweise von Heilwasser erkannt: "Es wirkt so gelinde in den Körper, dass man es Alten und Jungen kann brauchen, und sogar statt des ordentlichen Getränks nehmen lassen." Ideal ist es also, täglich Heilwasser zu trinken, am besten ein Leben lang.
Informationsbüro Heilwasser
Weitere Informationen:
www.heilwasser.com
Bildtext: Trinkkuren mit Heilwasser sind heute ganz zeitgemäß und bieten moderne Wellness – ob zu Hause oder in Bädern, wie hier die neue Heilquellen-Lounge in Bad Brückenau. © Staatliche Kurverwaltung Bad Brückenau
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