Brikada - Magazin für Frauen

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WECF: Spielzeug kann krank machen

15.02.2010

Es ist leider eine Tatsache, dass immer noch Millionen Kinder weltweit giftigen Schadstoffen in Spielzeug ausgesetzt werden. Ungeachtet der Meldungen, wonach immer wieder Stoffe wie Blei, gesundheitsschädigende Weichmacher oder Formaldehyd in Spielzeug gefunden werden, scheint die Industrie noch zu wenige Konsequenzen zu ziehen. "Das Bedrückende bei der Frage zu Gift im Spielzeug ist die Tatsache, dass hier auf Kosten der Gesundheit der Kinder Profit gemacht wird", warnt Alexandra Caterbow, Spielzeugexpertin von WECF und Mitbegründerin der "Safe Toys Coalition". "Viele dieser Stoffe, die nachweislich die Gesundheit beeinträchtigen, sind schlicht nicht nötig." Damit Spielsachen nicht krank, sondern Spaß machen, haben sich nun also auf Initiative von WECF Organisationen aus verschiedenen Ländern zur "Safe Toys Coalition" zusammengeschlossen. Ziel dieser Koalition ist es, im Dialog mit Industrie und Politik und mit den VerbraucherInnen weltweit für sicheres Spielzeug einzutreten. Sie fordert zum Beispiel eine erneute Überarbeitung der Europäischen Spielzeugrichtlinien.

Einige der erhobenen Vorwürfe: Viele Spielsachen enthalten synthetische Chemikalien, die Kinder krank machen können. In Holzspielzeug finden sich gefährliche Weichmacher, die das Hormonsystem schädigen können, in geleimten Holzpuzzles Formaldehyd, das krebserregend wirken kann oder in Teddybären gesundheitsschädigende Flammschutzmittel.
Warum sind Kinder besonders gefährdet? Kinder sind wesentlich empfindlicher als Erwachsene: durch ihre größere Hautoberfläche im Verhältnis zum Gewicht, ihr höheres Atemvolumen und ihre erhöhte Stoffwechselrate nehmen sie mehr Schadstoffe auf. Ihr Immun- und Nervensystem befindet sich noch in der Entwicklung. Selbst kleinste Mengen an Schadstoffen, die es übrigens auch in Möbeln und anderen Alltagsprodukten geben kann, reichen aus, um die Entwicklung eines Kindes nachhaltig zu beeinträchtigen. Bei Spielzeugkäufen sollte man hierzulande auf das GS-Zeichen sowie das Label "spielgut" achten. Möglichst kein Billigspielzeug unbekannter Herkunft kaufen!

WECF ist ein Netzwerk aus 100 Frauen- und Umweltorganisationen in 40 Ländern Europas, Zentralasiens und des Kaukasus, das sich für eine gesunde Umwelt für alle einsetzt. WECF hat UN Status, der Sitz von WECF Deutschland ist München.
Isolde Bräckle

Weitere Informationen:
www.wecf.eu

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