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DLS: Erhöhtes Risiko für Knochenschwund bei Rauchern

29.03.2009

Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) in Hannover. "Chronische Raucherbronchitis ist eine entzündliche Erkrankung, die chronisch und systemisch ist – das heißt sie ist nicht heilbar und kann außer der Lunge noch weitere Körperorgane betreffen, wenn man nichts gegen sie unternimmt", sagt dazu Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DSL und Direktor der Pneumologischen Klinik Waldhof-Elgershausen in Greifenstein. "Neben der systemischen Entzündung, die das Osteoporose-Risiko offenbar direkt erhöht, kommen bei COPD-Patienten meist noch weitere Risikofaktoren dazu: neben dem Rauchen fehlende körperliche Bewegung und oft auch eine mangelhafte Ernährung. Gleichzeitig verringern bestimmte Medikamente - so genannte orale Kortikoide, die Patienten mit schwerer COPD über längere Zeit in Tablettenform einnehmen müssen – die Knochendichte."

Rauchen führt zu einer mangelhaften Versorgung des Knochengewebes und schädigt so die Knochen. "Der jährliche Knochenverlust ist bei Rauchern etwa doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern," betont Morr. "Auch Bewegungsmangel, zu dem viele Patienten aufgrund ihrer Atemnot bei körperlicher Belastung neigen, ist eine wesentliche Ursache für die Entwicklung der Osteoporose. Daher sollte unbedingt auf das Rauchen verzichtet und gleichzeitig ein regelmäßiges Bewegungsprogramm in den Alltag integriert werden. Geeignet sind alle Aktivitäten, die die Muskulatur beanspruchen und dadurch zu einem Aufbau von Knochenmasse beitragen. Das kann zum Beispiel ein gezieltes Krafttraining sein, aber auch regelmäßiges Spazierengehen."

Weitere Ratschläge des Experten beschäftigen sich mit der Vorbeugung einer Osteoporose durch die richtige Ernährung. Hier gilt es, meint der Professor, sich Calcium- und Vitamin-D-reich zu ernähren, aber Phosphate und Oxalsäure zu meiden. Empfehlenswert seien Milchprodukte wie Hartkäse und Joghurt sowie bestimmte Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl und Fenchel, die viel Calcium enthalten. Vitamin D sei reichlich vorhanden in Fisch, Eiern, Milch und Butter. Außerdem wird es vom Körper mit Hilfe der UV-Strahlung selbst gebildet, weshalb man täglich mindestens eine halbe Stunde draußen im Tageslicht verbringen sollte. Phosphate vermindern die Verfügbarkeit von Calcium für die Knochen. Deshalb sollte auf zu viel Fleisch, Wurst, Schmelzkäse und Softdrinks wie Coca-Cola verzichtet werden. Und da auch Oxalsäure ein Calcium-Räuber ist, sollte man beim Genuss von schwarzem Tee, Kakaopulver und Spinat vorsichtig sein.

In schweren Fällen von COPD, die länger als drei Monate ein orales Kortikoid einnehmen müssen, tritt bei 30 bis 50 Prozent der Betroffenen eine Osteoporose auf. Da der Verlust an Knochenmasse in den ersten Monaten der Behandlung besonders hoch ist und die Gefahr von Knochenbrüchen besteht, wird bei einer solchen langfristigen Kortikoidtherapie eine Fraktur-Prophylaxe verordnet, die den Patienten ausreichend mit Calcium und Vitamin D versorgt sowie bei bereits verringerter Knochendichte auch ein Medikament zur Osteoporose-Therapie.
brä

Weitere Informationen:
www.lungenaerzte-im-netz.de

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