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DGE-Ratgeber: "Essen und Trinken bei Fructosemalabsorption"

21.09.2008

Manche Menschen stellen nach dem Genuss von Obst ein unangenehmes Rumoren in Bauch und Darm, Blähungen und sogar Durchfälle fest. Wer so reagiert, leidet wahrscheinlich an einer Fruktosemalabsorption oder intestinalen Fructoseintoleranz. Wie viele Menschen in Deutschland durch dieses Problem betroffen sind, weiß man noch nicht, denn viele leiden daran, ohne dass eine Diagnose erfolgt ist. Dabei ist es einfach, das Leiden festzustellen, und zwar mit Hilfe des so genannten "H 2-Atemtests". Er misst nach einer Belastung mit Fructose über die Atemluft, ob die typischen Darmgase entstehen und abgeatmet werden.

Bei Fructosemalabsorption ist die Aufnahme von FruCtose, also Fruchtzucker, der beispielsweise in Obst und Honig vorkommt, im Dünndarm gestört. Weitgehend unverdaut gelangt die FruCtose dann in größeren Mengen in den Dickdarm. Die dort vorhandenen Bakterien bauen FruCtose zu kurzkettigen Fettsäuren und Gasen wie Wasserstoff oder Kohlendioxid ab, die Beschwerden wie Blähungen und/oder Durchfall auslösen können. Meiden die Betroffenen Fruchtzucker, verschwinden die Beschwerden. Ein vollständiger Verzicht ist aber nicht nötig, denn eine geringe Menge FruCtose wird meist vertragen. Die Verträglichkeit von Fructose ist unterschiedlich und individuell zu ermitteln. Bei manchen Menschen sind die Beschwerden nur vorübergehend, andere haben ihr Leben lang an diesem Problem zu leiden.

Die Fructosemalabsorption ist nicht zu verwechseln mit der angeborenen (hereditären) Fructoseintoleranz, einer seltenen Störung des Fructosestoffwechsels. Den Betroffenen fehlt ein Enzym, das für den Fructoseabbau benötigt wird. Solche Menschen müssen ihr ganzes Leben lang strikt auf Fructose verzichten.

Natürlich interessiert Betroffene, wo Fructose überall vorkommt. Dieser Einfachzucker ist ein natürlicher Bestandteil von Obst und zahlreichen Gemüsesorten. Vor allem Äpfel, Birnen, Pflaumen oder Trauben sowie Kraut und Möhren sind fructosereich. Er findet sich außerdem in Honig, Konfitüre, Fruchtsaft, Fruchtjoghurt, Müsliriegeln und anderen Süßwaren sowie in Limonaden und Cola.

Ursache für die Fructosemalabsorption ist die ungenügende Verdauung des Zuckerbausteins Fructose, den normalerweise ein Transporter aus der Nahrung in die Dünndarmzellen und damit in die Blutbahn einschleust. Auch der Zuckeraustauschstoff Sorbit sollte bei Fructosemalabsorption gemieden werden, da er dasselbe Transportmittel nutzt und ebenfalls die Aufnahme von Fructose vermindert. Sorbit kommt in machen Obstarten vor und wird, genau wie Fructose, als Zuckeraustauschstoff in Produkten für Diabetiker oder in Diätprodukten eingesetzt. Glukose (Traubenzucker) hingegen begünstigt die Fructoseaufnahme . Deshalb wird Saccharose (Haushaltszucker), die je zur Hälfte aus Fructose und Glukose besteht, relativ gut aufgenommen.
Wichtige Informationen zur Fructosemalabsorption und Tipps für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ohne Beschwerden finden Betroffene in der DGE-Infothek "Essen und Trinken bei Fructosemalabsorption" der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. Der Ratgeber ist zum Preis von 0,50 Euro zuzüglich Versandkostenpauschale von 3,00 Euro beim DGE-MedienService" Tel. 0228 90926-10 unter der Artikel-Nr. 123031 zu bestellen.
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Weitere Informationen:
https://www.dge.de

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