Es zeigt sich, dass Maria Theresia nicht dem Bild der „liebenden Landesmutter“ entsprochen hat, als die sie gemeinhin dargestellt wird. Sie war, so die Autorin, eine spätbarocke Herrscherin, die den Tendenzen des aufklärerischen 18. Jahrhunderts skeptisch gegenüberstand.
Maria Theresia „gebar ihrem Gatten“ Franz I. Stephan 16 Kinder, unter ihnen die unglücklich unter der Guillotine endende Marie Antoinette (was Maria Theresia nicht mehr erleben musste) – und führte die Staatsgeschäfte streng und gottesfürchtig, galt es doch, Ruhm und Größe der habsburgischen Dynastie zu mehren.
„Distinktionen und Finessen“ (Audienzen, Höfischer Stundenplan etc.), „Das Fremde im Eigenen“ (Einheit und Vielfalt, Angst und Abscheu, Unsere guten Türken etc.).
Das Auge erfreuen Abbildungen wie „Maria Theresia als kleines Kind mit Puppe“, Maria Theresia im türkischen Kostüm“ und „Maria Theresia als Witwe im Kreis ihrer erwachsenen Kinder“.
Brikada-Empfehlung: Am besten blättern, sich in bestimmten Kapiteln festlesen, etwa in „Körperpolitik“ (Schönheit, Liebe und Libertinage, Keuschheitsfeldzug etc.) oder „Distinktionen und Finessen“ (Audienzen, Höfischer Stundenplan, Ritter der Tafelrunde etc.) oder „Das Fremde im Eigenen“ (Einheit und Vielfalt, Angst und Abscheu – die Juden, Unsere guten Türken etc.).
Über die Autorin: Barbara Stollberg-Rilinger lehrt als Professorin Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Münster. Sie wurde u.a. mit dem Leibniz-Preis (2005) und dem Historikerpreis (2013) gewürdigt.
Doris Losch
Barbara Stollberg-Rilinger: „Maria Theresia – Die Kaiserin in ihrer Zeit“, gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 1083 Seiten, zahlreiche Abbildungen, drei Stammtafeln, Euro 34.00, ISBN 978 3 406 69748 7, erschienen bei C.H. Beck, München.
Weitere Informationen:
www.chbeck.de