Ob Online-Banking, Sicherheitscode an der Eingangstür oder Smartphone: Fast überall werden Passwörter benötigt. Diese sollen auch möglichst lang und ausgefallen sein, um potenzielle Hacker abzuwehren. Ziemlich unpraktisch findet das die Softwareexpertin Dr. Patricia Arias Cabarcos, neue Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Mannheim. Auf Einladung von Prof. Dr. Christian Becker forscht sie seit Januar 2017 am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik II. Ihr Ziel: Ein digitales System zu entwickeln, das die Nutzer von Alltagsgeräten wie Notebook, Smartphone oder Soundanlage automatisch erkennt und ihnen den Zugang zu den Geräten passwortfrei ermöglicht.
Bevor Dr. Arias Cabarcos in einem Jahr an ihre Heimatuniversität in Madrid als Assistant Professor zurückkehrt, will sie ein neues Authentifizierungssystem entwickelt haben. In dem Prototyp soll der User automatisch an individuellen Merkmalen wie Gesicht, Haut, Herzschlag, Augenbewegungen oder Nutzerverhalten vom Gerät identifiziert werden. Erst die Kombination aller Merkmale eröffnet unsichtbar die digitale Tür und ermöglicht den Zugang zum Gerät. Weicht dagegen nur ein Merkmal vom gespeicherten Nutzerprofil ab, wird ihm der Zugang verwehrt. Dabei gilt: je sicherheitssensibler die Anwendung – etwa bei Online-Banking – desto mehr Merkmale werden überprüft und die Latte für die Sicherheitsüberprüfung höher gelegt. Das regelt das adaptive System ganz von allein. In Zukunft sollen sich auf diese Weise auch andere Geräte des täglichen Gebrauchs aktivieren lassen, etwa der Wecker oder der Fernseher.
(Quelle: Uni Mannheim)
Weitere Informationen:
www.uni-mannheim.de
Titelbild: Dr. Patricia Arias Cabarcos. Foto: © privat