Weltweit tragen Kleinbäuerinnen zur Hälfte, im subsaharischen Afrika sogar zu 60-80 Prozent zur landwirtschaftlichen Produktion bei. Obwohl vor allem Frauen die Felder bestellen und die Erzeugnisse auf den regionalen Märkten verkaufen, sind es überwiegend Männer, die das Land besitzen und Zugang zu den landwirtschaftlichen Produktionsmitteln haben.
Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) schätzt, dass Frauen bei gleichem Zugang zu Produktionsmitteln 20 bis 30 Prozent höhere Erträge erzielen könnten als bisher und die landwirtschaftliche Gesamtproduktion um 2,5 bis 4 Prozent steigen würde. „Um diese Chancen nutzen zu können, brauchen Kleinbäuerinnen eigenes Land, anerkannte Rechte und Möglichkeiten, ihre Einnahmen eigenverantwortlich zu verwalten“, sagt Rukmini Rao, Frauenrechtlerin aus Indien und Rednerin bei der Tagung.
Der 15. Oktober soll die Leistungen der Kleinbäuerinnen anerkennen und auf ihre besondere Rolle aufmerksam machen.
Die Tagung, veranstaltet von ASW – Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V., findet am 09. Oktober 2015, in der WeiberWirtschaft eG, statt. Anklamer Str. 38, 10115 Berlin-Mitte, Raum 1, von 10.00 Uhr – 17.00 Uhr.
Es diskutieren:
- Christa Wichterich (Soziologin, Publizistin, bis vor kurzem Professorin für Geschlechterpolitik an der Uni Kassel und Mitglied im Beirat der ASW-Stiftung)
- Rukmini Rao (Vorsitzende der indischen NGO Centre for World Solidarity)
- Nafissatou Seck (Vorsitzende der senegalesischen Frauenorganisation ASAFODEB)
- Stefanie Lohaus (Herausgeberin des Missy-Magazine)
- Katja von der Bey (Geschäftsführerin der WeiberWirtschaft und Trägerin des Frauenpreises 2013)
- Ulrike Schultz (Dozentin für Entwicklungssoziologie und –ökonomie, Theologische Hochschule Friedensau)
- Julia Bar-Tal (Gelernte Bäuerin, Aktivistin und Mitbegründerin des Hofkollektivs Bienenwerder)
Bild/Foto: ASW – Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.
Über Rukmini Rao
Rukmini Rao ist Vorstandsvorsitzende der indischen Organisation Centre for World Solidarity (CWS). Sie gewann im März 2015 den LeserInnenpreis bei den Femina Awards in der Kategorie Social Impact. Der Preis wird von der indischen Frauenzeitschrift Femina verliehen. Im Vorjahr wurde sie vom indischen Nachrichten- und Lifestyle-Magazin The Week zur „Frau des Jahres“ gekürt. Aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit und Erfahrung ist Rukmini Rao ein häufiger Gast bei internationalen Konferenzen, Seminaren und Workshops zur Rolle der Frau und zu Frauenrechten.
Über Nafissatou Seck
Nafissatou Seck ist Expertin zur Aus- und Weiterbildung in der ländlichen Entwicklung.1993 gründete sie ASAFODEB, eine NGO die in zahlreichen Dörfern Alphabetisierungskurse in lokalen Sprachen durchführt, AlphabetisateurInnen ausbildet und kleinere Publikationen produziert. Die Programme in einheimischer Sprache vermitteln Frauen das Lesen, Schreiben und Rechnen in ihrer eigenen Sprache. Frauen in den Dörfern werden zudem in einkommensschaffenden Projekten betreut, und erhalten bei Kleinkreditprogrammen die Unterstützung von lokalen Frauengruppen.
Die Tagung wird gefördert von Engagement Global im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Weitere Informationen:
www.aswnet.de
Titelbild/Foto: ASW – Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.