„Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Sie ist unabhängig von Alter, Bildungsniveau und sozialer Schicht. Aber eine Personengruppe ist um ein vielfaches häufiger von Gewalt betroffen als alle anderen: Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen. Nach einer Studie der Universität Bielefeld erleben Frauen mit Behinderung im Erwachsenenalter fast doppelt so häufig Gewalt wie Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. Von sexueller Gewalt sind sie ca. zwei- bis dreimal häufiger betroffen. Das ist eine erschreckende Tatsache“, so Bayerns Frauenministerin Christine Haderthauer, zugleich Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung.
Haderthauer weiter: „Dieses Thema ist leider noch viel zu wenig in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt. Die betroffenen Frauen bedürfen unserer besonderen Unterstützung. Hier sind alle gesellschaftlichen Ebenen gefordert. Viele der vom Sozialministerium geförderten Notrufe für von sexualisierter und häuslicher Gewalt betroffene Frauen arbeiten bereits barrierefrei und stehen auch Frauen mit Behinderungen offen. Für Opfer von Gewalt sind die Frauenhäuser in Bayern eine sichere Anlaufstelle und bieten die Chance auf einen Neuanfang. Kommunen sind hier in der Pflicht, dieses Hilfsangebot auch für Frauen mit Behinderung zu ermöglichen. Mir liegt es sehr am Herzen, diese Zufluchtsorte, die Schutz und Beratung bieten, gerade auch für Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen nach Kräften zu unterstützen. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir 38 Frauenhäuser und 33 Notrufe in ganz Bayern jährlich mit über 1,4 Millionen Euro unterstützen können.“
Weitere Informationen:
www.gewaltschutz.bayern.de
(Der Link wurde am 25.11.2012 getestet.)
Bildunterschrift: Sozialministerin Christine Haderthauer (das Foto entstand bei ihrer Presserede auf der ConSozial in Nürnberg.) Foto: Frank Boxler