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IAI/KIT: Dr. Liane Rheinschmitt mit Bertha Benz-Preis ausgezeichnet

27.06.2012

Ihre Dissertation „Erstmaliger Gesamtentwurf und Realisierung der Systemintegration für das Künstliche Akkommodationssystem" erarbeitete die gebürtige Magdeburgerin Liane Rheinschmitt (Jahrgang 1980) im Team von Professor Georg Bretthauer, Mitglied der kollogialen Leitung des IAI am KIT-Campus Nord und Leiter des Instituts für Angewandte Informatik/Automatisierungstechnik am KIT-Campus Süd.

Mit Hilfe der Akkommodation, der Brechkraftanpassung der Augenlinse, kann das menschliche Auge auf unterschiedlich weit entfernte Objekte fokussieren. Diese Fähigkeit lässt altersbedingt nach, ab etwa 45 bis 50 Jahren wird das Lesen ohne Hilfsmittel immer schwieriger. Von dieser Alterssichtigkeit sind weltweit rund eine Milliarde Menschen betroffen, hinzu kommt bei vielen die „Katarakt-Krankheit" (auch „Grauer Star"), bei der sich die Linse eintrübt und operativ entfernt werden muss. Allein in Deutschland werden jährlich rund 600.000 Katarakt-Operationen durchgeführt.

Die wissenschaftliche Arbeit von Liane Rheinschmitt legt den Grundstein, ein künstliches Akkommodationssytem auf kleinstem Raum zu realisieren. Dieses könnte bei einer Operation unmittelbar in das erkrankte Auge implantiert werden. Die neuartige mechatronische Linse kann die Fähigkeit des Auges zur Fokussierung auf verschiedene Blickdistanzen vollständig wiederherstellen – die gegenwärtig verwendeten unflexiblen künstlichen Linsen können dies nicht. Dies würde für die Betroffenen einen enormen Gewinn an Lebensqualität bedeuten.

Weitere Informationen:
www.kit.edu

(Der Link wurde am 27.06.2012 getestet.)

Bildtext: Dr. Liane Rheinschmitt erarbeitete ihre Dissertation am Institut für Angewandte Informatik. Foto: IAI