Im Jahr 1947 hatte Elisabeth Noelle-Neumann mit ihrem Mann Erich Peter Neumann am Bodensee das deutsche Umfrage-Institut ins Leben gerufen. 1964 wurde sie als Professorin an die Universität Mainz berufen und leitete dort den Lehrstuhl für Publizistikwissenschaft. Sie verkehrte mit zahlreichen Größen aus Politik,Wissenschaft und Forschung. Das Meinungsforschungsinstitut genießt weltweites Ansehen. 2006 ehrte die Gemeinde Allensbach/Bodensee die "Herrin der öffentlichen Meinung" in Anerkennung ihrer Verdienste mit dem Förderpreis für den Forschernachwuchs.
Bundeskanzlerin Angela Merkel kondoliert zum Tod von Elisabeth Noelle-Neumann
"Mit Elisabeth Noelle-Neumann verliert unser Land eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Als Gründerin des Instituts für Demoskopie Allensbach hat sie die Meinungsforschung in Deutschland aufgebaut und wie keine andere über Jahrzehnte hinweg geprägt.
Dabei hat sie stets den Blick auf unsere Gesellschaft als Ganzes in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. Dieser Blick hat geholfen, die Werte und Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land besser zu verstehen.
Mit ihrem Wirken als treibende Kraft der Demoskopie in Deutschland hat Elisabeth Noelle-Neumann entscheidend zu notwendigen politischen und gesellschaftlichen Debatten in Deutschland beigetragen. Dies hat auch oft bewirkt, Maßstäbe zurechtzurücken sowie öffentliche Diskussionen zu versachlichen. Ihr Lebenswerk wird im Institut für Demoskopie Allensbach und unserer Demokratie insgesamt fortwirken."
Ministerpräsident Stefan Mappus zum Tod von Professor Noelle:
"Mit Frau Professor Noelle verliert das Land Baden-Württemberg eine große Persönlichkeit mit außerordentlicher, bleibender Lebensleistung", schrieb Ministerpräsident Stefan Mappus am Freitag (26. März 2010) an die Hinterbliebenen. Sie gehöre zu den "herausragenden Pionieren", die Baden-Württemberg nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer großartigen Aufbauleistung mit zu dem machten, was es heute sei.
Mit dem Institut für Demoskopie in Allensbach habe sie eine Einrichtung geschaffen, die weltweit Anerkennung genieße und für die politische Entwicklung des demokratischen Systems einen unschätzbaren Wert darstelle. "Als Wissenschaftlerin, Publizistin, Hochschullehrerin sowie als Ratgeberin für die Politik hat sie unsere politische Kultur nachhaltig mitgeprägt", schrieb der Ministerpräsident.
In Anerkennung ihrer großartigen Leistungen sei ihr 1990 mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg die höchste Auszeichnung des Landes verliehen worden.
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg
Weitere Informationen:
www.ifd-allensbach.de
(Der Link wurde am 25.03.2010 getestet.)