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Ballettmeisterin Georgette Tsinguirides mit Deutschem Tanzpreis geehrt

02.03.2010

Der "Deutsche Tanzpreis 2010" ist einer nicht im öffentlichen Rampenlicht stehenden, aber international für den Tanz wirkenden Persönlichkeit gewidmet: Georgette Tsinguirides –Choreologin des Stuttgarter Balletts. Insofern ist dieser Tanzpreis stellvertretend auch den internationalen Tanzschriften, Dance-Notations, der "Benesh-Movement Notation" und "Kinetographie Laban" (auch Labanotation genannt) gewidmet, um diese sehr wichtige Grundlage zur Erhaltung von Choreographien ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen, um einmal darzulegen, wie bedeutsam die exakte Niederschrift einer Choreographie für deren Original-
Erhalt ist ...

... Wo wären also die wunderbaren Choreographien John Crankos ohne seine, man muss sagen geniale Idee, seine Solistin Georgette Tsinguirides – fast gegen ihren eigenen Willen – zum Studium der neuen "Benesh-Movement-Notation" nach London zu senden, wo sie als dritte Absolventin das Studium mit Auszeichnung beendete. Und seit dem Jahr ihrer Rückkehr 1966 wurden alle in Stuttgart kreierten Ballette (seien sie von Béjart, Cranko, Haydée, McMillan oder anderen)
von ihr aufgezeichnet, der Nachwelt erhalten zu weiteren Einstudierungen weltweit.

... Da Georgette Tsinguirides Choreographien, die sie alle selbst notiert hat, mit Hilfe der »Benesh-Movement-Notation« seit etwa 45 Jahren weltweit einstudiert, haben wir uns verständlicherweise bemüht, diese Internationalität auch im Rahmen des Gala-Programms zu spiegeln ... Auch die Preisträgerin des Tanzpreises "Zukunft" 2010, Iana Salenko vom Staatsballett Berlin, wurde geehrt mit dem Tanzpreisträger "Zukunft" aus dem Jahr 2009, Marijn Rademaker, ein von Georgette Tsinguirides einstudiertes Duett.
Auszüge: "Vom Festhalten des Flüchtigen" von Ulrich Roehm, Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland

Ebenso geehrt wurden am 27. Februar 2010 Christine Eckerle mit einem "Anerkennungspreis" sowie ihre Kollegin Susanne Menck, langjährige Choreologin des Hamburg Ballett auf Basis der »Benesh-Movement-Notation«, die dabei half, das umfangreiche choreographische Schaffen John Neumeiers der Nachwelt zu erhalten.

Mit dem Deutschen Tanzpreis wurden jährlich seit bedeutende Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet. Bei den Damen sind es:
1983 Tatjana Gsovsky, 1983 Gret Palucca, 1989 Marcia Haydée, 1991 Konstanze Vernon, 1995 Pina Bausch, 1998 Birgit Keil, 2007 Susanne Linke sowie 2010 Georgette Tsinguirides.

Weitere Informationen:
www.ballett-intern.de/deutscher-tanzpreis.html

Titelbild (Detail): Deutscher Tanzpreis 2010/Deutscher Tanzpreis "Zukunft" 2010.

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