Die Spielzeit startet mit einem großen Eröffnungswochenende am 29. September. Bis 2. Oktober werden dann gleich vier Premieren geboten, darunter Shakespeares "Othello" und Canettis "Hochzeit". In deutscher Erstaufführung wird "Junk Space" von Kathrin Röggla gezeigt. In der Folge reicht der abwechslungsreiche Spielplan vom Songdrama "Große Koalition - Das Kanzleramt wie es singt und lacht" über das auf mehrere Jahre angelegte Projekt "Düsseldorf, mon amour" bis hin zur Uraufführung von "Herz und Mund und Tat und Leben", einem Musiktheater mit Bach-Kantaten, das gemeinsam mit der Oper und den Düsseldorfer Symphonikern produziert wird.
Der rote Faden für die erste Spielzeit trägt das Motto "Ich und Ich". Amélie Niermeyer und Chefdramaturg Joachim Klement spielen damit auf traditionelle Orientierungspunkte wie Familie, Beruf und Religion an, die von Verlust bedroht sind. "Wir wollen uns mit der Frage auseinander setzen: Was bedeutet das für die Gesellschaft?", so Amélie Niermeyer. "Und wir wollen Geschichten der Ermutigung präsentieren, Stücke mit exemplarischen Gesellschaftsentwürfen aus verschiedenen Epochen."
Amélie Niermeyer bringt ein weitestgehend neues Team ans Düsseldorfer Haus - nur neun der bisherigen Schauspieler blieben an Bord - und sorgte für ein neues Corporate Design. Neu ist auch die Ausrichtung am Kinder- und Jugendtheater, das nun "Junges Schauspielhaus" heißen soll. Mit "Die Schneekönigin", einer Co-Produktion mit dem tanzhaus nrw, wird die Bühne von der Münsterstraße erstmals auch im Großen Haus auftreten.
Zu den Neuigkeiten mit dem Beginn der Intendanz von Amélie Niermeyer zählt auch das "Autorenlabor". Das vom Dramatiker Thomas Jonigk geleitete Projekt ist in seiner Art einmalig im deutschsprachigen Raum. Pro Spielzeit erhalten jeweils fünf Autoren ein Stipendium, mit dem sie bei der Entwicklung eines Theaterstücks unterstützt werden. Eines der fünf Stücke wird von Theaterleitung und Publikum ausgewählt und in der folgenden Spielzeit uraufgeführt. 200 Autoren haben sich in der ersten Runde um die Stipendien beworben.
Last but not least freut sich das Team um Amélie Niermeyer auf ein neues Produktionszentrum, das in der alten Paketpost am Hauptbahnhof seinen Sitz haben wird. Ab Frühjahr 2007 finden sich dort unter einem Dach drei Probebühnen, die Werkstätten des Theaters und die Lager für Kostüme und Requisiten. Und vor allem eine Studiobühne mit Platz für rund 200 Zuschauer und Raum für experimentelles Theater - unter anderem eine Düsseldorf-Soap. Name dieses neuen Spielorts: "Central am Hauptbahnhof".
Weitere Informationen:
www.duesseldorfer-schauspielhaus.de
Quelle: Düsseldorfer Schauspielhaus
(Der Link wurde am 14.05.2006 getestet.)