Brikada - Magazin für Frauen

Brikada

Buchautorin Hannelore Fisgus liebt toskanischen Schweinsbraten und schwarze Nüsse

23.04.2009

"Die Idee zu dem Buch stammt von Ria Lottermoser", einer Autoren-Kollegin (s. brikada-Bücherliste), die eines Tages in Rodach bei Regensburg zufällig an einer Gaststätte mit Namen "Weiberwirtschaft" vorbeifuhr und daraus ein Konzept für ein Buch machte. "Ein äußerst inspirierender Superklassetitel. Frau Lottermoser fragte mich, ob ich die Texte schreibe. Da habe ich nicht lange überlegen müssen!"

Und so reiste Hannelore Fisgus ein halbes Jahr lang kreuz und quer vom Allgäu über Oberbayern, den Bayerischen Wald bis Unterfranken und interviewte 30 Wirtinnen, eben Chefinnen von "Weiberwirtschaften". Verbunden sind die Wirtshaus-Geschichten mit Porträts der Chefinnen und ihrer Lokale. Hinzu kommen Touristik-Tipps. Die aufzuspüren war nicht so einfach, denn manche befinden sich an abgelegenen Orten. "Doch wozu habe ich ein Navigationssystem. Es war alles in allem eine schöne Entdeckungsreise, auch, was die Küchen betrifft. Von regional, einfach bis gehoben war alles vertreten." Sterne-Köchin Elli Kluge-Reiser aus Bad Tölz hat sie besonders beeindruckt.

Lassen sich die Frauen auf einen Nenner bringen? "Nein. Aber die meisten sind in die Betriebe praktisch hineingewachsen bzw. von der Elterngeneration hineingewachsen worden. Für viele stand es von kleinauf fest, dass sie das Ganze einmal übernehmen müssen/dürfen. Manche sind richtig reingerutscht,weil jemand in der Familie krank geworden oder gestorben ist."

Hannelore Fisgus ist selbst begeisterte Köchin. Wahrscheinlich sei dies genetisch bedingt, meint sie, war doch ihr Vater in leitender Position beim Lebensmittel-Handelsunternehmen co op tätig, ihre Oma und Mutter haben mit Liebe und gut gekocht. Gerne erinnert sie sich an Omas eingelegte "schwarze Nüsse" (zarte junge Nüsse, noch in der grünen Schale in verschiedenen Flüssigkeiten eingelegt) und Omas großen schattenspendenden Nussbaum.

Die Tradition eigener Ernte führt Hannelore Fisgus auf ihrem Grundstück in der Toscana fort. Ihre Esskastanien (Maroni) finden sich vielfältig auf dem häuslichen Speisezettel wieder, u.a. als Beilage zum toscanischen Schweinsbraten, den sie mit vielen frischen Kräutern – hauptsächlich Rosmarin – zubereitet und – wenn nicht mit Maroni – mit Ofenkartoffeln serviert.

Für den Bayerischen Rundfunk war Hannelore Fisgus für die Reihe "Topfgucker" verantwortlich. Als Slow-food-Gründungsmitglied hat sie an verschiedenen Slow-food-Führern mitgewirkt. Ihre Liebe im kulinarischen Sinne gilt der Cucina italiana. Seit Jahren hält sie exklusive Feinschmeckerseminare für ambitionierte Hobby-Köche ab . Am 2. Mai sendet der Bayerische Rundfunk (Bayern II) ein Feature von Hannelore Fisgus über das Schwäbisch-Hällische Landschwein.
Doris Losch

Weitere Informationen:
www.feinschmecker-seminare.de

Bildtext: Hannelore Fisgus. Foto: Doris Losch

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