Hamburg. - Für Freundinnen herzhafter bodenständiger und gleichzeitig internationaler Küche ist das auf deutsch und englisch geschriebene Kochbuch das reinste Vergnügen.
Über die ganze Welt verstreute, aus Hamburg stammende Jüdinnen haben die Rezepte ihrer Eltern und Großeltern und sogar Urgroßeltern neu entdeckt. Das Ergebnis ist ein Multi-Kulti-Kochbuch mit Rezepten für Persisches Kräuteromelette, russischen Borschtsch mit und ohne Fleisch, Aargauer Rüeblitorte, Böhmische Rinderrouladen, Hamburger Butterkuchen … Und es findet sich – Bayern aufgepasst! – sogar eine leckere Leberknödelsuppe.
Von großem Unterhaltungswert ist der Abschnitt „Gestopfter Gänsehals“. Amüsant beschreibt Viola Roggenkamp, wie ihre Mutter eine komplette (aus Polen importierte) Gans mit sämtlichen Innereinen und Füßen samt Krallen nach allen Regeln der Kunst zu wunderbaren Gerichten, wozu auch „Gefilte Hälsel“ zählt, weiterverarbeitet.
Traditionsreiche Klassiker wie „Gefilte Fisch“ und Hühnersuppe mit Mazzeknödeln finden ebenfalls gebührende Erwähnung.
Brikada-Empfehlung: Wie bemerkt der Verlag in einem Begleitwort? „Eine lebendige Sammlung aus Rezepten, Anekdoten und Biografien“. Dem ist nichts hinzuzufügen!
Autorin: Doris Losch
„Das Jüdische Kochbuch aus Hamburg – The Jewish Cookbook from Hamburg“, herausgegeben von Gabriela Fenyes, Barbara Guggenheim und Judith Landshut, Broschur mit Fadenheftung und Lesebändchen, farbig bebildert, Euro 23.00, ISBN 978 3 8621 8109 4, erschienen im Dölling und Galitz Verlag, Hamburg/München.
Weitere Informationen:
www.dugverlag.de