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Vor 600 Jahren in Schloss Heidelberg geboren: Mechthild von der Pfalz

07.03.2019
Bild: Mechthild von der Pfalz,_codex-ingeram. Pressefoto: ssg-

Heidelberg. - Aus Anlass des der Internationalen Frauentags am 8. März richten die Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg ihren kulturellen Fokus auf Mechthild von der Pfalz. Deren Geburtstag jährt sich 2019 zum 600. Mal: Am 7. März 1419 wurde in Schloss Heidelberg Mechthild von der Pfalz geboren, Tochter von Kurfürst Ludwig III., nacheinander Ehefrau von zwei bedeutenden Herrschern, hochgebildet und Mittelpunkt eines Musenhofes.

Als treibende Kraft stand sie hinter der Gründung von zwei Hochschulen im Land und setzte damit eine Familientradition fort, die bereits in Heidelberg mit der Gründung der Universität durch Kurfürst Ruprecht I. 1386 ihren Anfang genommen hatte. Dass einen Tag nach dem Geburtstag der bedeutenden Kurpfälzerin der Internationale Tag der Frauen - am 8. März - begangen wird, ist für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ein zusätzlicher Anlass, an eine berühmte Schlossbewohnerin zu erinnern.

Die fürstliche Residenz vor 600 Jahren

Als Tochter des Kurfürsten Ludwig von der Pfalz und seiner Ehefrau Gräfin Matilda von Savoyen-Achaja wurde Mechthild am 7. März 1419 in Schloss Heidelberg geboren. Sie war Gräfin von Württemberg und mit dem württembergischen Thronfolger Ludwig (geboren 1412) verheiratet. Mit 31 Jahren verwitwet, Mutter von fünf Kindern. Die zweite Ehe schloss sie mit Erzherzog Albrecht VI. von Österreich, womit sie die Schwägerin des damaligen römisch-deutschen Kaisers, Friedrich III. wurde.

Bild: Heidelberger Schloss, Ruprechtsbau mit Erker. Foto: (c)Erbsen-Haim/ssg-pressefoto

Nach elf Ehejahren starb Albrecht VI.. Mechthild war nun 44 Jahre alt. In Rottenburg am Neckar entfaltete sich Mechthilds Interesse für Kunst und Wissenschaft. Sie lud Dichter, Musiker, Künstler und Gelehrte an ihren Hof. Gemeinsam mit ihrem Sohn Eberhard V. gehörte sie in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Mäzenen und Büchersammlern im deutschen Südwesten. Ihren Sohn unterstützte sie außerdem darin, in Tübingen die Universität zu gründen, die 1477 entstand. Bereits 20 Jahre zuvor hatte sie bei der Gründung der Freiburger Albertina, der heutigen „Albert-Ludwigs-Universität“, eine wichtige Rolle gespielt

Mechthild starb am 22. August 1482 im Alter von 63 Jahren im Schloss Heidelberg.

Ausstellung ab Mai erinnert an Mechthild von der Pfalz

Mechthild von der Pfalz, eine bedeutende Frau des späten Mittelalters mit erstaunlicher Biographie, nachwirkend durch ihr Mäzenatentum und ihre Förderung der Künste und Wissenschaften: Aus Anlass ihres 600. Geburtstages zeigt das Landesarchiv Baden-Württemberg eine Ausstellung über ihr Leben und Wirken. Ab dem 9. Mai wird die historische Schau im Hauptstaatsarchiv Stuttgart zu sehen sein, anschließend wandert sie nach Rottenburg und Urach.

Bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg ist der Blick auf die weiblichen Protagonisten der Geschichte schon seit Langem ein Thema: In vielen Führungen geht es um die Rolle, die Frauen in einem Schloss spielten, etwa um die Prinzessinnen, die Damen des Hofstaats oder das Personal am Hofe. Das gesamte Führungsprogramm ist online erhältlich.
(Quelle: SSG)

Weitere Informationen:
www.schloesser-und-gaerten.de/besuchsinformation/fuehrungen-veranstaltungen
https://www.landesarchiv-bw.de/web
www.schloss-heidelberg.de
www.schloesser-und-gaerten.de