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LoveScout24-Beziehungsexpertin Dr. Katharina Ohana: „Man kann Liebe nicht bei Amazon einkaufen.“

24.08.2017
    München. – Vermenschlichte Sprachassistenten wie Alexa, Siri und Cortana eignen sich nicht als Ersatz für einsame Herzen, auch wenn das in aktuellen Diskussionen immer wieder behauptet wird. Vielmehr führt Missbrauch zu Sucht und Krankheit, und ohne echte soziale Kontakte entwickelt sich keine reife, gesunde Psyche. „Wer in Aussicht stellt, Alexa könnte einen Partner ersetzen oder Singles vor dem Gefühl des Alleinseins befreien, spielt mit den Hoffnungen der Menschen und weckt nicht nur unerfüllbare Erwartungen, sondern hat auch ein völlig falsches Menschenbild“, sagt Dr. Katharina Ohana, Beziehungsexpertin beim Datingportal LoveScout24. Ein glückliches Leben setzt gute vertrauensvolle soziale Beziehungen mit echten Menschen voraus. Wer Sprachassistenten als Surrogat für soziale Kontakte missbraucht, setzt sich zudem einem erhöhten Suchtrisiko aus. Dr. Ohana: „Man kann Liebe nicht bei Amazon einkaufen.“
 Dr. Ohana: „Wir sollten die neue Technik deshalb als das nutzen, was sie ist: Ein Werkzeug, um die Temperatur der Heizung zu regulieren, uns ein Taxi zu bestellen oder um einfach neue Staubsaugerbeutel zu ordern. Aber nicht als Ersatz für soziale Gemeinschaft oder eine partnerschaftliche Beziehung. Das kann sie nicht. Da wird sie sogar gefährlich. Denn wir sind keine Bio-Maschinen, deren Gefühlsleben mit Bits und Bytes gefüttert oder umprogrammiert werden kann.“
Der Mensch sei evolutionsbiologisch klar auf soziale Kontakte ausgerichtet. Hierzu gehört laut Dr. Ohana eine vielfältige Kommunikation mit echten Menschen, da Körperlichkeit und Mimik unersetzbar für einen gehaltvollen Austausch seien. Von Sprachassistenten, Followern oder Likes sei hingegen keine echte Sympathie zu erwarten. „Gesunde menschliche Kommunikation ist um ein vielfaches komplexer. Zu glauben, man könne sein Sozialleben quasi mit Alexa & Co. abwickeln, zeugt oft von sozialen Schwierigkeiten.“ Statt einer starken Persönlichkeit und gesunder Beziehungen werde mit Sprachassistenten infantiles Verhalten gefördert. Dr. Ohana: „Die Maschine soll für mein Glück sorgen, sie ist nur für mich da, ich muss ihr nichts zurückgeben, von ihr bekomme ich endlich die Bestätigung und Zuwendung, die mir das echte Leben verweigert. (Quelle: LoveScout24)   Weitere Informationen: www.lovescout24.de Titelbild: Dr. Katharina Ohana, Beziehungsexpertin bei LoveScout24. Foto: © LoveScout24